Massenunruhen in Katalonien: Dutzende Verletzte am dritten Protesttag

  17 Oktober 2019    Gelesen: 701
    Massenunruhen in Katalonien:   Dutzende Verletzte am dritten Protesttag

Bei Protesten in Katalonien sind am Mittwoch mindestens 41 Menschen verletzt und weitere 20 festgenommen worden, berichtet die Zeitung „20minutos“ am Donnerstag unter Berufung auf Polizei und andere Notdienste.

Die meisten Betroffenen seien in Barcelona registriert worden, wo 28 Menschen ärztliche Hilfe in Anspruch genommen hätten, so die Zeitung. Fünf Verletzte habe es in Girona, drei in Lleida und zwei in Manresa gegeben. Am stärksten betroffen sei ein junger Mann, der bei Protesten in Tarragona von einem Polizeiwagen erfasst worden war.

Nach Angaben der Zeitung haben am Mittwoch mindestens 20.000 Menschen demonstriert. Die Protestler hätten Molotow-Cocktails gegen Polizisten geschleudert sowie Mülltonnen und Autos in Brand gesteckt.

Wie die Zeitung „Periodico“ unter Berufung auf Polizeiquellen schreibt, seien am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag mindestens 24 Polizisten bei Zusammenstößen mit Protestierenden verletzt worden.  

Die Massenunruhen in Katalonien hatten am Montag begonnen, als das Oberste Gericht Spaniens Urteile gegen zwölf katalanische Unabhängigkeitsbefürworter gefällt hatte. Gegen neun von ihnen wurden Haftstrafen zwischen 9 und 13 Jahren Dauer verhängt. Drei weitere Angeklagte wurden wegen „Ungehorsam“ zu Geldstrafen verurteilt.

Bei den schweren Krawallen am Montag, deren Epizentrum am Barceloner Flughafen El Prat lag, wurden 131 Protestierende und rund 70 Polizisten verletzt. Am Dienstagabend kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Radikalen und Ordnungshütern in Barcelona, Tarragona, Girona und Lleida. In der Regionalhauptstadt Barcelona wurden Barrikaden und Kartons in Brand gesteckt.

Die Massenproteste in Katalonien halten an. In fünf Städten der autonomen Region Spaniens beteiligten sich zahlreiche Bürger an "Märschen für die Freiheit", die am Freitag in Barcelona zusammenfließen sollen. Die Gewerkschaft IAC hat für Freitag einen Generalstreik angekündigt.

ls/ap


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