Bei manchen gegen die Regierung gerichteten Äußerungen in den sozialen Netzwerken seien IP-Adressen aus Russland benutzt worden, sagte María Paula Romo in einem Interview mit der peruanischen Zeitung „El Comercio“. Die wichtigsten Anti-Regierungs-Trends in den sozialen Netzwerken stammten dabei aus Venezuela.
„Ich hoffe, dass die Ermittlungen, die die Staatsanwaltschaft durchführt, uns in den kommenden Tagen Gewissheit über den Grad der Koordinierung zwischen verschiedenen sozialen Sektoren, lokalen Behörden, Staatsangehörigen und Kräften außerhalb Ecuadors bringen werden“, so die Innenministerin Ecuadors. Damit beantwortete sie die Frage, ob es eine Art Vereinbarung zwischen den Anführern verschiedener sozialer Bewegungen und den Gruppen, die Unruhen stifteten, gegeben habe.
Das, was innerhalb von zwölf Tagen im Land geschehen sei, sei ein Versuch gewesen, die Regierung zu destabilisieren, so María Paula Romo weiter. Es handle sich nicht um einen „politischen Putsch“, da die politischen Parteien daran nicht teilgenommen hätten. „Es gab Hunderte von Menschen, die das Militär, Lagerstätten, Wasserspeicher, Telekommunikationsanlagen und die Medien angriffen. Es ist das, was in einem Kriegsszenario passiert“, fügte sie hinzu.
Alexander Bortnikow, der Chef des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB, erklärte am Mittwoch, dass die internationalen Terrororganisationen ihre eigenen Cyberabteilungen entwickeln würden. Die Fähigkeit der terroristisch kontrollierten Hacker, ihre Cyberangriffe als gezielte feindliche Aktionen eines Landes zu tarnen, berge das Risiko echter Konflikte, betonte Bortnikow.
Proteste in Ecuador
Anfang Oktober begannen in Ecuador heftige Proteste gegen die von Präsident Lenín Moreno angekündigten wirtschaftlichen Reformen. Der Unmut eskalierte, nachdem die Regierung die jahrzehntelang gewährten Subventionen für Treibstoffe gestrichen hatte. Die Transportunternehmer legten daraufhin am vergangenen Donnerstag und Freitag das gesamte Land lahm. Den Protesten schlossen sich auch andere öffentliche Organisationen an. Moreno hatte angesichts der landesweiten Proteste den Ausnahmezustand verhängt, der zunächst 60 Tage gilt.
Inzwischen war berichtet worden, dass nach den Verhandlungen zwischen den indigenen Völkern und der Regierung der umstrittene Erlass über die Auflösung der Staatssubventionen für Benzin aufgehoben werde. Zudem hob die Regierung am Montag den Ausnahmezustand im Lande auf.
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