Anwalt: "El Chapos" Sohn ist frei

  19 Oktober 2019    Gelesen: 443
Anwalt: "El Chapos" Sohn ist frei

Medienberichten zufolge hat die mexikanische Polizei Ovidio Guzmán, den Sohn des berüchtigten Drogenbosses "El Chapo", festgenommen. Das dementiert allerdings dessen Anwalt. Bei der Polizei-Operation war es zu heftigen Kämpfen gekommen.

Nach heftigen Schießereien im Nordwesten Mexikos hat ein Anwalt des früheren Drogenbosses Joaquín "El Chapo" Guzmán Berichte über eine Festnahme von dessen Sohn Ovidio dementiert. Medien hatten nach Feuergefechten zwischen Polizei und Kartellmitgliedern in Culiacán zunächst dessen Gefangennahme gemeldet. "Die Wahrheit ist, dass er letztendlich frei ist", sagte der Jurist José Luis González Meza im Sender Milenio TV. Die Familie habe zeitweise den Kontakt zu dem 28-Jährigen verloren, dieser habe sich aber inzwischen telefonisch gemeldet, und es gehe ihm gut. Eine Bestätigung von offizieller Seite gab es dafür zunächst nicht.

Vorausgegangen war Gewalt in Culiacán, der Wiege des einst von "El Chapo" angeführten Sinaloa-Drogenkartells im Nordwesten des Landes. Mexikos Sicherheitsminister Alfonso Durazo hatte mitgeteilt, der wegen Drogenschmuggels gesuchte Ovidio Guzmán López sei am Donnerstag in einem Wohnhaus identifiziert worden, aus dem heraus auf patrouillierende Soldaten geschossen worden war. Örtliche Medien hatten daraufhin von der Festnahme Ovidios, alias "El Ratón" (Die Maus), berichtet.

Der Minister sagte allerdings in einer Erklärung, während des Einsatzes seien schwer bewaffnete Kriminelle rund um das Haus aufgetaucht. Die 30-köpfige Patrouille der Sicherheitskräfte sei in der Unterzahl gewesen. Sie habe den Einsatz daher abgebrochen und sich zurückgezogen. Es sei darum gegangen, weitere Gewalt zu vermeiden und die Sicherheit Unbeteiligter nicht zu gefährden, so Durazo. Kritiker hatten den Rückzug als Kapitulation vor dem organisierten Verbrechen gedeutet. In Videos aus Culiacán waren Vermummte mit schweren Waffen, brennende Fahrzeuge und auf dem Boden kauernde Autofahrer zu sehen. Augenzeugen berichteten von Szenen wie im Krieg.

Bei den Schießereien in Culiacán wurden nach Angaben örtlicher Behörden mindestens neun Menschen verletzt, darunter vier Soldaten und zwei Polizisten. Zudem hätten Mitglieder des Sinaloa-Kartells zahlreiche Insassen der Haftanstalt Aguaruto in Culiacán, der Hauptstadt des Bundesstaates Sinaloa befreit. Es seien 20 bis 30 Gefangene entkommen, von denen einige wieder festgenommen worden seien, sagte der Minister für öffentliche Sicherheit von Sinaloa, Cristóbal Castañeda.

"El Chapo" Guzmán sitzt in den USA im Gefängnis. Er wurde im Juli in New York zu lebenslanger Haft verurteilt.


Quelle: n-tv.de


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