In den zwischenstaatlichen Beziehungen sei es ratsam, nicht gleich auf jeden negativen Schritt gegenüber einem selbst zu reagieren, so Lawrow. Denn dieser kann einzig und allein auf dem Wunsch einer Provokation beruhen. Zunächst einmal sollte analysiert werden, welche Motivation dahinterstecke.
„Es ist möglich, dass sich dahinter gerade der Wunsch verbirgt, eine Reaktion zu provozieren, die im Nachhinein dafür verwendet wird, um Stimmung gegen dich zu machen und eine Reihe von Staaten gegen dich aufzubringen, die - verzeihen Sie mir den etwas gröberen Ausdruck - leicht auf diese Art von Übertölpelung hereinfallen werden“, sagte der russische Außenminister.
Lawrow führte als Beispiel eine Situation an, die mit dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama im Zusammenhang steht. Demnach habe dieser im Dezember 2016 die Ausweisung von 35 russischen Diplomaten aus den USA angeordnet sowie die Schließung von zwei russischen diplomatischen Einrichtungen.
Russland habe damals abgewartet und nicht sofort Gegenmaßnahmen ergriffen, weil sich Moskau bewusst gewesen sei, dass Obamas Schritt darauf abgezielt gewesen sei, die Position des Wahlsiegers und Republikaners Donald Trump zu unterminieren.
„Als wir begriffen hatten, dass die Sanktionen nicht aufgehoben, sondern erweitert und vertieft werden, haben wir auch reagiert.“
Im Sommer 2017 hatte Russland 755 Mitarbeiter der US-Botschaft des Landes verwiesen und den USA den Zugang zu vielen Objekten in Moskau verwehrt.
mk/gs
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