Wenige Tage nach der Verlegung von US-Truppen aus Nordsyrien in den Irak ist US-Verteidigungsminister Mark Esper zu politischen Gesprächen in Bagdad eingetroffen. Esper will dort seinen irakischen Kollegen Nadschah al-Schammari treffen, wie es aus diplomatischen Kreisen hieß. In der irakischen Hauptstadt muss sich Trumps Mann für das Verteidigungsressort auch mit heiklen Fragen der US-Strategie in Syrien befassen.
In einer aufsehenerregenden Entscheidung hatte US-Präsident Donald Trump Mitte Oktober den Rückzug der in Syrien stationierten Spezialeinheiten angeordnet. Die US-Soldaten wurden anschließend kurzfristig in den Irak verlegt. Espers Ankündigung, dass die aus Nordsyrien abgezogenen Truppen "vorübergehend" im Irak verbleiben würden, hatte in Bagdad heftige Kritik ausgelöst.
Im Gespräch mit dem US-Sender CNN hatte Esper erklärt, die US-Soldaten würden phasenweise aus Nordsyrien abgezogen. Die Truppen würden "vorübergehend" im Irak stationiert, bevor sie in die USA zurückkehren, wie der Pentagon-Chef sagte.
Das irakische Oberkommando reagierte umgehend. Bagdad habe keine Genehmigung dafür erteilt, dass die aus Nordsyrien abgezogenen US-Streitkräfte auf irakischem Boden bleiben dürften, hieß es aus Bagdad.
Derzeit befinden sich rund 5200 US-Soldaten im Irak, die als Teil einer von den USA angeführten internationalen Koalition gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) kämpfen. Ihre Präsenz ist im Irak umstritten: Pro-iranische schiitische Milizen und Politiker fordern regelmäßig den Abzug der US-Truppen.
Der US-Verteidigungsminister befindet sich derzeit auf einer Rundreise durch die Golfregion. Vor seiner Ankunft in Bagdad traf Esper in der saudischen Hauptstadt Riad unter anderem auch mit König Salman zusammen. Bei einem Besuch auf einer Luftwaffenbasis der saudischen Streitkräfte stattete er zudem den vor Ort stationierten US-Luftabwehrspezialisten einen Besuch ab.
Quelle: n-tv.de
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