Laut einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) erwarten die Volkswirte für das laufende Jahr jetzt nur noch einen Anstieg der Verbraucherpreise von 1,2 Prozent, wie die EZB am Freitag mitteilte. Im Juli hatten sie noch 1,3 Prozent prognostiziert. Für 2020 setzten sie ihre Vorhersage auf 1,2 von zuvor 1,4 Prozent herab. Die Experten hatten ihre Prognosen schon im Juli, im April und in der Januar-Umfrage gesenkt. Längerfristig erwarten sie wie bisher lediglich eine Rate von 1,7 Prozent. Die EZB strebt knapp zwei Prozent Teuerung als Idealwert für die Wirtschaft an, was sie aber seit Jahren verfehlt.
Die Euro-Notenbank befragt vier Mal im Jahr Volkswirte zu deren Inflations- und Wachstumsprognosen. Diese fließen als wichtiger Faktor in ihre geldpolitischen Überlegungen ein. Wegen der schwächelnden Konjunktur hatte die Notenbank im September ein umfassendes Paket zur Stützung der Wirtschaft auf den Weg gebracht. Es umfasst eine Zinssenkung, die Neuauflage ihrer Anleihenkäufe ab November sowie Erleichterungen für Banken. Das Maßnahmenbündel war intern aber zum Teil stark umstritten. Die Ökonomen senkten auch ihre Wachstumsprognosen für die Euro-Zone. Sie erwarten inzwischen für dieses Jahr nur noch einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,1 Prozent. Im Juli hatten sie noch 1,2 Prozent erwartet. Für 2020 verringerten sie ihre Prognose auf 1,0 von zuvor 1,3 Prozent.
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