Cameron erklärte, angesichts der Tatsache, dass Hunderttausende Menschen die Ägäis durchquerten oder auf dem Balkan unterwegs seien, sei es Zeit, eine neue Einstellung zur humanitären Katastrophe in Syrien zu finden. Mit der Zusicherung von mehr als drei Milliarden Euro setze Großbritannien einen "Standard" für die internationale Gemeinschaft. "Um diese Krise zu bewältigen, wird mehr Geld benötigt - und es wird jetzt benötigt", sagte Cameron.
Jedoch gehe es bei der Konferenz in London um mehr als nur um Geld. "Unser neuer Ansatz, das Beschaffen von Finanzmitteln zu benutzen, um Stabilität aufzubauen, Arbeitsplätze zu schaffen und Bildung bereitzustellen, kann eine transformative Wirkung in der Region haben - und ein Zukunftsmodell für humanitäre Hilfe schaffen", betonte der Premierminister.
Es sei möglich, ein Gefühl der Hoffnung zu vermitteln, fügte er an. Das sei nötig, damit Menschen nicht mehr glaubten, sie hätten nur die Option, ihr Leben auf einer gefährlichen Reise nach Europa zu riskieren.
In London kommen im Laufe des Tages Vertreter von 64 Delegationen zusammen, um über Hilfen für das Bürgerkriegsland Syrien und die angrenzenden Staaten zu beraten. In Syrien gibt es rund 13 Millionen Binnenvertriebene, weitere vier Millionen Flüchtlinge halten sich in den angrenzenden Staaten auf. Bei der Londoner Konferenz sollen rund neun Milliarden US-Dollar (über acht Milliarden Euro) eingesammelt werden.
Die Bundesregierung hatte im Vorfeld angekündigt, ihre finanziellen Zusagen für die Region "substanziell" zu erhöhen. Konkrete Zahlen will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf bei der Konferenz verkünden. Einem Bericht der "Rheinischen Post" zufolge will die Bundesregierung den deutschen Beitrag zur UNHCR-Flüchtlingshilfe um 500 Millionen Euro auf insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro im laufenden Jahr aufstocken.
Tags: