„Staatliches Banditentum“: Russisches Verteidigungsministerium zu Ölfeld-Plan der USA in Syrien

  26 Oktober 2019    Gelesen: 515
  „Staatliches Banditentum“: Russisches Verteidigungsministerium zu Ölfeld-Plan der USA in Syrien

Das russische Verteidigungsamt hat zu den Äußerungen des US-Verteidigungsministers Mark Esper über den weiteren Verbleib der militärischen Gruppierung der USA im Osten Syriens Stellung genommen.

Laut dem amtlichen Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konaschenkow, ist die Behauptung des Pentagon-Chefs über die Notwendigkeit eines weiteren Verbleibs der US-amerikanischen Truppengruppierung im Osten Syriens, die „die Erdölfelder dort vor IS-Terroristen* schützen“ sollte, unmissverständlich zu deuten.

„Ausnahmslos alle Vorräte von fossilen Brennstoffen und sonstigen Bodenschätzen auf dem Territorium der Syrischen Arabischen Republik gehören nur der Syrischen Arabischen Republik und keineswegs den IS-Terroristen und erst recht nicht den ‚amerikanischen Beschützern gegen die IS-Terroristen‘.“

Weder das Völkerrecht noch die US-amerikanischen Gesetze würden eine legitime Aufgabe der US-Truppen zum Schutz und zur Verteidigung der Vorräte der fossilen Brennstoffe Syriens gegen dieses Land und sein Volk vorsehen, betonte Konaschenkow.

„Und das, was Washington jetzt treibt, - die Eroberung der Erdölfelder im Osten Syriens und die bewaffnete Kontrolle darüber – ist, einfach gesagt, ein internationales staatliches Banditentum.“

Der wahre Grund für diese ungesetzliche Tätigkeit der USA in Syrien liege weit von den von Washington verkündeten Idealen der Freiheit und von den Aufrufen zur Bekämpfung des Terrorismus entfernt, so der Sprecher.

Satellitenbilder als Ölschmuggel-Beweis

Er berief sich dabei auf die vom russischen Verteidigungsministerium vorgelegten Weltraum-Aufnahmen, die davon zeugten, dass syrisches Erdöl vor und nach der Niederschlagung der IS-Terroristen im Euphrat-Einzugsgebiet unter sicherer Bewachung durch das US-Militär intensiv gefördert und mit Tanklastern massenweise über die syrische Grenze hinaus zur Verarbeitung transportiert worden sei.

Dabei habe Washington offiziell die Lieferung von Erdölprodukten nach Syrien mit Sanktionen belegt, die nicht nur die US-Unternehmen, sondern auch alle anderen betreffen.

Unter Bewachung durch US-Soldaten und Angehörige US-amerikanischer privater Militärunternehmen würden Tanklaster Erdöl als Schmuggelware von den ostsyrischen Ölfeldern in andere Staaten befördern. Bei jeglichem Angriff auf einen solchen Lastzug würden prompt Kräfte für Sonderoperationen und Kampfjets der USA eingesetzt.

Die Ölförderung selbst erfolgt laut Konaschenkow mithilfe von Ausrüstungen, die führende westlichen Korporationen in Umgehung der  US-Sanktionen zur Verfügung gestellt haben.

Der Auftrag über die Ausfuhr von syrischem Erdöl wird von einem Unternehmen umgesetzt, das bei der so genannten „Autonomen Verwaltung Ostsyriens“ gegründet wurde und unter US-Kontrolle steht. Die Einnahmen durch den Ölschmuggel werden über Brokerunternehmen auf die Konten amerikanischer privater Militärunternehmen und der US-Geheimdienste überwiesen.

Da das Schmuggelöl 38 US-Dollar pro Barrel kostet, beträgt der Monatsertrag der staatlichen Dienststellen der USA aus ihrem „Privatgeschäft“ mehr als 30 Millionen US-Dollar.

Um diesen ununterbrochenen und kontroll- und steuerfreien Finanzstrom zu sichern, seien die Pentagon-Leitung und die Geheimdienste der USA bereit, die Ölsonden in Syrien ewig gegen mythische „geheime IS-Zellen“ zu schützen, betonte Konaschenkow.

*IS („Islamischer Staat”) - in Russland per Gesetz verbotene Terrorvereinigung

ls/sb


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