Maas und seine gesamte Delegation mussten für wenige Minuten in die gepanzerten Fahrzeuge zurück. Der Alarm stellte sich dann aber als falsch heraus: Es sei nur ein Gerücht von Milizen gewesen, hieß es.
Bei seiner Libyen-Reise traf Maas unter anderen den libyschen Ministerpräsidenten Fajis al-Sarradsch, der die international anerkannte Regierung führt. Sie kontrolliert aber nur einen kleinen Teil des Landes. Weite Gebiete werden von Haftar beherrscht, der mit seiner Armee ganz Libyen unter seine Kontrolle bringen will.
In Libyen war es im Februar 2011 zu einem bewaffneten Aufstand gekommen, der mehrere Monate dauerte. Staatschef Muammar al-Gaddafi, der 42 Jahre lang geherrscht hatte, wurde von den Aufständischen gefasst und unter ungeklärten Umständen getötet. Die Nato, die von März bis Oktober 2011 Ziele in Libyen bombardierte, hatte den Rebellen beim Umsturz geholfen.
Seitdem steckt das nordafrikanische Land im Kriegschaos und wird von einer Doppelherrschaft geführt: Den Westen des Landes kontrolliert die Regierung al-Sarradsch, im Osten hat das vom Volk gewählte Parlament das Sagen, das mit der Libyschen Nationalarmee kooperiert. Viele Gebiete stehen unter Kontrolle lokaler Milizen, die sich gegenseitig bekriegen.
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