Washingtons geheimnisumwittertes Mini-Shuttle aus dem All zurückgekehrt

  28 Oktober 2019    Gelesen: 780
Washingtons geheimnisumwittertes Mini-Shuttle aus dem All zurückgekehrt

Nach einer zweijährigen Mission im All ist die US-Weltraumdrohne X-37B im Kennedy Space Center am Cape Canaveral (US-Bundesstaat Florida) gelandet, berichten Medien unter Berufung auf die Luftwaffe der Vereinigten Staaten.

Der in der Nacht auf Sonntag gelandete US-Raumgleiter X-37B stellte einen Rekord bei der nunmehr fünften Mission auf, als er 780 Tage lang die Erde umkreiste. Das X-37B-Programm wird vom Büro schneller Kompetenzen der US-Luftstreitkräfte geleitet.

„Mit der heutigen erfolgreichen Landung hat die unbemannte X-37B ihren bisher längsten Flug absolviert und alle Aufgaben der Mission erfolgreich erledigt“, zitiert das Portal Spaceflight Now den Bürochef, Randy Walden.

Er gab nur wenige Details der Mission preis. Unter anderem seien an Bord des Weltraumschiffes „Experimente der Luftwaffen-Recherchelabors erfolgreich durchgeführt“ worden. Darüber hinaus habe die X-37B „kleine Satelliten“ transportiert.

Washingtons geheimes Weltraumprojekt

Die Umsetzung des X-37-Projekts begann im Jahr 1999. Daran beteiligten sich die Nasa und der Konzern Boeing. Laut dem Plan sollte der Raumgleiter in einer Höhe von 700 Kilometern eingesetzt werden und sich quasi auf die Reparatur von Satelliten spezialisieren. 2004 erklärte das Pentagon dieses Projekt für streng vertraulich und überließ es der Abteilung für Forschungsprojekte DARPA. Seitdem werden kaum noch Informationen zu diesem Thema veröffentlicht.

Die X-37B startet und landet wie die mittlerweile ausgemusterten wiederverwendbaren Raumfähren Space Shuttle. Mit 8,83 Metern ist der Gleiter allerdings um drei Viertel kleiner als das Space Shuttle. Die Flügel weisen eine Spannweite von 4,6 Metern auf. Das Pentagon verfügt über zwei Maschinen dieser Art, die abwechselnd erprobt werden.

US-Satelliten fehlen im obligatorischen UN-Register

Über den Start der Satelliten von der X-37B hatten die Vereinigten Staaten zuvor nicht mitgeteilt. Keine Angaben über die Satelliten wurden auch in das Register des Büros der Vereinten Nationen für Weltraumfragen (UNOOSA) eingetragen. Die Länder sind verpflichtet, dem UNOOSA Informationen über auf die Erdumlaufbahn gebrachten Satelliten bereitzustellen.

Rekord beim Aufenthalt im Weltraum geknackt

Die bisher letzte Mission war am 7. September 2017 gestartet: Die X-37B wurde mit einer Atlas-5-Rakete des Unternehmens ULA (United Launch Alliance) in den Orbit befördert. ULA ist ein Joint Venture der Luft- und Raumfahrtgiganten Lockheed Martin und Boeing.

Das Mini-Shuttle stellte dabei mit 780 Tagen den Rekord beim Aufenthalt im All auf. Diese Zeitspannen hat noch kein Mensch erreicht. Den längsten Aufenthalt am Stück absolvierte der russische Kosmonaut Waleri Poljakow mit 437 Tagen 1994/1995 auf der „Mir“-Raumstation.

mo/ae/sna


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