Der FDP-Vizevorsitzende Wolfgang Kubicki hat erneut gegen Annegret Kramp-Karrenbauer ausgeteilt. In einem Interview spricht er der CDU-Chefin die Eignung für Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur ab, und rät ihr, ihren Stellvertreter Armin Laschet als Kandidaten vorzuschlagen. "Annegret Kramp-Karrenbauer wäre klug beraten, von sich aus den Vorschlag zu machen, dass Laschet die Kanzlerkandidatur übernimmt", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "So könnte sie viel Luft aus der Debatte über ihre Kompetenz und Führungsfähigkeit nehmen."
Die Union müsse in dieser Frage Klarheit schaffen, sonst gewinne sie keine Stabilität zurück, riet Kubicki, dessen eigene Partei in Umfragen bei mageren sechs bis acht Prozent liegt. Für noch besser geeignet als Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidenten Laschet hält der FDP-Vize allerdings Friedrich Merz: "Dann würde in der öffentlichen Debatte wieder mehr darüber gesprochen werden, wie wir Deutschland ökonomisch voranbringen können."
Kramp-Karrenbauer zeige immer häufiger, "dass sie nicht in der Lage ist, eine Partei zu führen", sagte Kubicki mit Blick auf den Vorstoß der Verteidigungsministerin für eine international kontrollierte Schutzzone in Nordsyrien kurz vor der Thüringer Landtagswahl. "Eine Vorsitzende, die einer Landespartei mit einem so unausgegorenen, nicht einmal innerparteilich abgestimmten Vorstoß in den Wahlkampf grätscht, beweist: Sie hat kein politisches Gespür."
Bereits zu Beginn der Woche kritisierte Kubicki die CDU-Chefin in einem Interview mit der "Passauer Neuen Presse" scharf. Sie habe "nicht das Format für eine Parteichefin und auch nicht für die Kanzlerkandidatur", sagte Kubicki. Außerdem habe Kramp-Karrenbauer "keine Autorität mehr" in ihrer eigenen Partei. "Ihre Tage als Parteichefin sind gezählt", urteilte er.
Quelle: n-tv.de
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