„Politik ist keine Liebesheirat“: Grüne haben kein Verständnis für Linken-Ablehnung durch CDU

  01 November 2019    Gelesen: 704
    „Politik ist keine Liebesheirat“:   Grüne haben kein Verständnis für Linken-Ablehnung durch CDU

Nach der Landtagswahl in Thüringen hat der CDU-Spitzenkandidat im Bundesland, Mike Mohring, eine mögliche Koalition mit der Linkspartei abgelehnt. Der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, kritisiert diese Haltung gegenüber dem deutschen Sender RTL scharf.

In einem am Freitag veröffentlichten Interview bezeichnete Kellner es als „sehr befremdlich, dass sich die CDU an alten Gewissheiten festhält, wo das ganze Land sich ändert und eine Partei mit einem Faschisten an der Spitze 24 Prozent bekommt“.

„Die CDU verweigert sich jeglicher Politik, indem sie sagt, sie kann nicht mit den Linken regieren“, zitiert der Sender den Politiker.

Das zeige, dass die CDU den „Osten und Thüringen nicht verstanden“ habe.

„Politik ist keine Liebesheirat“, so Kellner.

Es gehöre dazu, dass man mit anderen demokratischen Parteien gesprächsfähig sei. Es sei „bedauerlich, dass die CDU und die FDP vor dieser Verantwortung davonschrecken“.

Historischer Sieg der Linken in Thüringen

Bei der Landtagswahl in Thüringen am 27. Oktober hat die Linke 31 Prozent der Stimmen erhalten und ist mit deutlichem Abstand die stärkste Kraft geworden. Für die Partei ist dies ein historischer Triumph: Die Linke hat knapp 30 Jahre nach dem Mauerfall erstmals in ihrer Geschichte eine Landtagswahl in Deutschland gewonnen.

Für die AfD gaben 23,4 Prozent der Wähler ihre Stimmen. Damit wurde die Partei zur zweitstärksten Kraft und konnte ihr Ergebnis von vor fünf Jahren mehr als verdoppeln. Die langjährige Regierungspartei CDU liegt mit 21,8 Prozent der Stimmen auf Platz drei.

CDU-Spitzenkandidat lehnt eine mögliche Koalition mit der Linkspartei ab
Mohring hatte am Mittwoch nach der Schlappe der CDU bei der Landtagswahl ein Minderheitsbündnis seiner Partei mit SPD, Grünen und FDP ins Spiel gebracht – obwohl dieses noch weniger Sitze hätte als das bisherige rot-rot-grüne Bündnis.

mo/tm/dpa


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