„Die Antwort ist kurz – nein. Für uns war das genauso eine Überraschung… Soweit ich weiß, verfügten wir davor über keine Hinweise, keine geheimen Informationen.“
Baker könne sich sehr gut an diesen Tag erinnern. Er habe mit dem damaligen Präsidenten der Philippinen im Außenministerium zu Mittag gegessen, als ihm ein Zettel zugesteckt worden sei, auf dem gestanden habe, dass DDR-Bürger von nun an die Grenze zu Westberlin frei passieren könnten – auch dass die Berliner Mauer anscheinend auseinandergenommen wurde, soll darin erwähnt worden sein.
Er habe darauf einen Toast gesprochen und sich anschließend zu einem Treffen mit US-Präsident George H. W. Bush ins Weiße Haus begeben, um „ihre Antwort“ auf die jüngsten Ereignisse zu besprechen.
Nach Ansicht des Diplomaten ist eine der Lehren, die man aus dem Fall der Mauer ziehen könnte, die Feststellung, dass „Diplomatie funktioniere“, natürlich unter der Bedingung, dass man sie richtig anwendet.
„Eine andere erhebliche diplomatische Leistung bestand darin, Deutschland in Frieden und Freiheit als Nato-Partner wiederzuvereinigen, ungeachtet des Widerstandes vonseiten unserer Verbündeten Großbritannien, Frankreich, und der Sowjetunion."
Baker hob unter anderem die Rolle des damaligen Präsidenten der UdSSR, Michail Gorbatschow, hervor, der es zu keiner Eskalation hatte kommen lassen. Die US-Politiker von heute sollten aus den politischen Erfahrungen von Ronald Reagan und George H. W. Bush lernen, da Bündnisse mit anderen Ländern auch heute noch wichtig seien.
mka/gs
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