An einer Turbine waren am Sonntagmorgen erhöhte Vibrationen festgestellt worden, über die der Betreiber CEZ einen Tag später die Öffentlichkeit informiert hatte. Daraufhin war der Reaktor unplanmäßig auf ein Drittel seiner Leistung heruntergefahren worden.
Er werde derzeit mit 70 Prozent seiner Leistung betrieben, teilte Kraftwerkssprecher Marek Svitak am Dienstag mit.
Anlage neu ausbalanciert
Vor dem Wiederhochfahren hätten Experten des Herstellers die Turbine mit einer speziellen Messapparatur untersucht, hieß es. Teile der Anlage zur Stromerzeugung aus Turbine und Generator seien neu ausbalanciert worden.
„Wir werden die Betriebsparameter sorgfältig beobachten, denn die Sicherheit der Anlage, die wir für weitere Jahrzehnte betreiben wollen, hat für uns selbstverständlich Priorität“, sagte AKW-Chef Jan Kruml.
In der Vergangenheit war es im AKW Temelin wiederholt zu ähnlichen Problemen gekommen. „Vibrationen und Abschaltungen der Turbinen gehörten zum Kolorit der ersten fünfzehn Betriebsjahre und für eine Weile schien es, als hätten die Techniker dies mittlerweile unter Kontrolle“, kritisierte Pavel Vlcek von der Bürgerinitiative OIZP aus Budweis (Ceske Budejovice).
Nach Einschätzung der Atomaufsichtsbehörde SUJB in Prag hatte der Vorfall indes keine Auswirkungen auf die nukleare Sicherheit der Anlage. Das AKW Temelin in Südböhmen ist nur 60 Kilometer von den Grenzen zu Bayern und Österreich entfernt. Umweltschützer kritisieren die Anlage seit Jahren als besonders störanfällig.
leo/ae/dpa
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