Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen vermeintliches Opfer

  14 November 2019    Gelesen: 1332
Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen vermeintliches Opfer

Ein Bundeswehrsoldat erzählte, in Neukölln auf der Straße attackiert worden zu sein. Doch er verwickelte sich in Widersprüche. 

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen einen 25-jährigen Bundeswehrsoldaten eingeleitet. Er steht im Verdacht, einen Angriff auf sich vorgetäuscht zu haben.

Der Mann hatte im September bei der Polizei ausgesagt, er sei in Neukölln von zwei Männern getreten und geschlagen worden. Die Polizei suchte öffentlich nach Zeugen und gab eine Täterbeschreibung heraus, die sie von dem Soldaten bekommen hatten.

Nun twitterte die Staatsanwaltschaft, dass sie das Ermittlungsverfahren eingestellt habe. Der Grund: Der Soldat habe sich in Widersprüche verwickelt. "Es besteht der Verdacht, dass der Angriff vorgetäuscht worden ist", heißt es in der Stellungnahme der Behörde.

Zeugen und Videoaufnahmen widersprechen Aussagen

"Es deutet alles darauf hin, dass es diesen Angriff nicht gegeben hat", sagte Martin Steltner, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die von dem Mann beschriebenen zeitlichen Abläufe und die angegebenen Verletzungen hätten im Widerspruch zu Videoaufzeichnungen und Zeugenaussagen gestanden. Gegen den Mann wird jetzt wegen Vortäuschen einer Straftat ermittelt. Das Motiv sei unklar.

Der Fall hatte viel Aufmerksamkeit bekommen, da ein rassistisches Motiv nicht ausgeschlossen werden konnte. Der Bundeswehrsoldat ist türkischer Abstammung. Einer seiner vermeintlichen Angreifer soll gerufen haben, dass nur Deutsche eine Soldatenuniform tagen dürfen.

Tagesspiegel


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