Kampf um Hoheit im Westpazifik: Amerikanische U-Boote in Chinas Fadenkreuz

  19 November 2019    Gelesen: 879
Kampf um Hoheit im Westpazifik: Amerikanische U-Boote in Chinas Fadenkreuz

Die Vereinigten Staaten verstärken wieder ihre Präsenz im Westpazifik, um unter anderem die wachsende Macht Chinas ausbalancieren zu können. Neben den traditionellen Flugzeugträgern schickt Washington auch vermehrt U-Boote in die Region. Doch China schaut dieser Entwicklung nicht tatenlos zu und entwickelt entsprechende Gegenmaßnahmen.

Wie das Portal „National Interest“ berichtet, hat China seine Fähigkeiten zur U-Boot-Abwehr (Anti-U-Boot Warfare, ASW) in der letzten Zeit signifikant verbessert. Hierzu habe Peking gleich auf mehrere Grundpfeiler gesetzt.

Zum einen habe es während des letzten Jahrzehnts eine Armada leichter Fregatten mit entwickelter Sonartechnik und Anti-U-Boot-Torpedos aufgestellt, die zu Seepatrouillen eingesetzt werde.

Des Weiteren sei ein Netz von Meeresbodensensoren errichtet worden, die U-Boot-Aktivitäten in der Region messen sollen.

Der Kern der chinesischen ASW sei aber ein System von Unterwasserdrohnen.

„Damit zeichnet sich eine neue Bedrohung für die Dominanz der amerikanischen U-Boot-Flotte im westlichen Pazifik ab“, bewertet diese Entwicklung das  „NI“ eindeutig.
Der Zweck der Unterwasserdrohnen
Aus einer Reihe kürzlich in China veröffentlichter Artikel gehe hervor, dass die chinesische Marine intensiv an der Entwicklung von Drohnen arbeitet, die ASW-Missionen übernehmen sollen. Dies könnte letztendlich ein großes Problem für die Seestreitkräfte der Vereinigten Staaten und auch für die Streitkräfte ihrer Verbündeten darstellen.

Eine zusätzliche Vernetzung dieser Drohnen mit Unterwasserbojen könne effektiv zur U-Boot-Suche genutzt werden und damit amerikanische Militärobjekte in den Gewässer aufspüren.

„Angesichts der Vielzahl von Möglichkeiten, Unterwasserdrohnen einzusetzen, ist es durchaus möglich, dass sie in der U-Boot-Abwehr künftig eine große Rolle spielen werden“, zitiert das Portal einen Artikel in der chinesischen Fachzeitschrift „Fire Control & Command“.
Um die Überwachung von großen Ozeanflächen noch effektiver zu gestalten, könnten die Unterwasserdrohnen weiterhin von Luftdrohnen unterstützt werden. Der Vorteil dieser gegenüber herkömmlichen bemannten Flugzeugen wäre dabei etwa, dass moderne Drohnen nicht Stunden, sondern Tage und Wochen ununterbrochen in der Luft sein können.

Ihre geringe Geschwindigkeit werde dadurch kompensiert, dass Überwasserschiffe noch langsamer sind.

Schließlich gebe es noch das Preisargument.

Unterwasserdrohnen sind um ein Mehrfaches billiger als komplette U-Boote und könnten in weitaus größeren Mengen produziert werden.

Generell verdeutliche die Summe von neuen in China erscheinenden Analysen zu Vorteilen von Drohnen gegenüber konventionellen bemannten Geräten, auf welchen Entwicklungsbereich Peking seine Prioritäten in der Entwicklung setzen wolle – eben auf die Entwicklung einer Armada kleinerer unbemannter Unterwasserfahrzeuge, die den amerikanischen U-Booten Paroli bieten soll.

spuniknews


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