Laut Polizeiangaben versprach der 55-Jährige anderen Vietnamesen die illegale Auswanderung in die Bundesrepublik mit einem Touristenvisum für circa 1000 Euro. Die Reise sei dann jedoch bereits in Aserbaidschan zu Ende gewesen. Wie groß die Gruppe war, ließ die Polizei des südostasiatischen Landes offen.
Details zum Festgenommenen
Der mutmaßliche Schleuser kommt nach Berichten von Vietnams staatlich gelenkter Presse aus der Provinz Ha Tinh. Der Mann soll auch früher in Deutschland gelebt haben. Dem 55-Jährigen drohen derzeit mehrere Jahre Haft.
Provinz Ha Tinh und Migranten-Tragödie in Großbritannien
Aus dieser Provinz stammen mehrere von insgesamt 39 Vietnamesen, deren Leichen Ende Oktober in einem Lkw-Container nahe London entdeckt wurden. Nach Berichten vietnamesischer Medien hatten die Opfer einen Deal mit Menschenhändlern geschlossen und ihnen teilweise Zehntausende Euro gezahlt, um illegal nach Großbritannien zu gelangen.
Die Todesopfer sollen bislang noch nicht in ihr Heimatland zurückgebracht worden sein. Man streite nun, wer für die Kosten aufkommen solle.
Ein Sprecher der Provinzregierung von Ha Tinh sagte gegenüber dpa am Dienstag, für den Heimtransport müssten die Familien selber zahlen.
„Die Familien werden darüber informiert, dass die Regierungen Großbritanniens oder Vietnams für die Kosten nicht aufkommen werden.“
Die vietnamesischen Behörden würden lediglich dabei helfen, die sterblichen Überreste nach der Landung in Vietnam vom Flughafen nach Hause zu bringen.
Die Vietnamesin Nguyen Dinh Gia, die ihren Sohn verloren hat, reagierte enttäuscht darauf gegenüber dpa: „Wenn die Regierung die Kosten nicht übernimmt, bleibt uns keine andere Wahl, als selbst zu zahlen.“ Dabei betonte sie: „Aber wir haben kein Geld.“
sputniknews
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