Fleischproduktion in Deutschland erreicht 2015 neuen Rekordstand

  06 Februar 2016    Gelesen: 822
Fleischproduktion in Deutschland erreicht 2015 neuen Rekordstand
In Deutschland wurde noch nie so viel Fleisch erzeugt wie im vergangenen Jahr. 2015 erreichte die von den Schlachtbetrieben produzierte Fleischmenge mit 8,22 Millionen Tonnen einen neuen Rekordwert, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das waren 25.300 Tonnen beziehungsweise 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Greenpeace warf den Landwirten hierzulande vor, bei sinkenden Preisen die Produktion zu steigern und dadurch Umwelt und Klima "noch mehr" zu ruinieren.
Den Statistikern zufolge stieg die Zahl der geschlachteten Schweine im vergangenen Jahr um 0,8 Prozent auf insgesamt 59,3 Millionen Tiere. Das waren 477.900 Schweine mehr als im Jahr davor. Die Zunahme ist allein auf die Schlachtung von Schweinen aus heimischen Beständen zurückzuführen, die auf 55 Millionen Tiere stieg. Dagegen wurden in deutschen Betrieben weniger importierte Schweine zu Fleisch verarbeitet; mit rund 4,3 Millionen waren das 2,4 Prozent weniger.

Die Anzahl der Schlachtrinder verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent auf insgesamt 3,5 Millionen. Daraus wurden 1,1 Millionen Tonnen Fleisch gewonnen.
Nach einem jahrelangen Anstieg der Geflügelfleischproduktion gab es 2015 erstmals einen leichten Rückgang. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1,52 Millionen Tonnen Geflügelfleisch produziert und damit 0,6 Prozent beziehungsweise 8900 Tonnen weniger als im Vorjahr, wie die Statistiker weiter mitteilten. Vom Rückgang betroffen waren alle Geflügelarten.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace bezeichnete den neuen Rekordwert bei der Fleischerzeugung als "Armutszeugnis". Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter warf den deutschen Bauern vor, "mit großem Energieaufwand, Futterimporten aus Übersee und Massentierhaltung gewaltige Überschüsse" zu produzieren. Fleisch sei "so billig wie noch nie". Doch bei sinkenden Preisen steigerten die Bauern ihre Produktion erst recht.

Der Greenpeace-Experte forderte "eine gute Kennzeichnung von Fleisch und Milch", damit Verbraucher erkennen, woher die Erzeugnisse stammen. Deutschland müsse die Klimagase in der Landwirtschaft senken und auf "Qualität statt Masse" setzen.

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