Die USA werden in den kommenden Wochen zusätzliche Militärkräfte nach Saudi-Arabien entsenden, die dort dessen Ölbetriebe bewachen sollen. Das geht aus einem Schreiben Trumps an den Kongress hervor.
„Die ersten von diesen zusätzlichen Abteilungen sind bereits in Saudi-Arabien eingetroffen, die anderen kommen binnen weniger Wochen an. Mit diesen zusätzlichen Kräften wird die Gesamtzahl der US-Militärs im Königreich Saudi-Arabien etwa 3000 erreichen“, zitierte RIA Novosti das Dokument.
Dem US-Präsidenten zufolge werden diese Kräfte in Saudi-Arabien bleiben, „solange ihre Präsenz nötig sein wird“. Darüber hinaus werden dorthin Radaranlagen und Raketenabwehrsysteme geschickt.
„Das ist eine sehr interessante Wende“, findet Experte Nadejin-Rajewski. „Nach dem ‚syrischen‘ Moment gibt es jetzt auch den ‚saudi-arabischen‘, und alles dreht sich wieder um Öl. Der Drohnenangriff (im September) wurde für die Amerikaner zu einem ziemlich großen Schock – das war immerhin ein offenbares Scheitern der US-Raketenabwehr. Sie müssen diesen Schaden wieder gut machen. Andererseits besteht auch ein Interessen daran, den US-Ölexport zu fördern. Die Amerikaner brauchen weder einen mächtigen Anstieg noch einen großen Verfall der Ölpreise, denn dann wären die Ölfelder, auf denen US-Unternehmen aktiv sind, unrentabel. Auch dieser Moment könnte eine gewisse Rolle spielen“, so der Experte.
Zugleich zeigte er sich überzeugt, dass die Entscheidung Präsident Trumps politische Folgen haben werde.
„Natürlich stellt die Verstärkung der US-Kräfte in Saudi-Arabien auch die weiteren Bemühungen um die Wiederherstellung der Beziehungen mit dem Iran infrage. Dieses Ziel wird offenbar nicht mehr anvisiert, und die Konfrontation wird weitergehen“, vermutete Nadejin-Rajewski.
Am 14. September waren mehrere Objekte der saudi-arabischen Ölbranche Drohnenangriffen ausgesetzt worden. Die Verantwortung dafür übernahmen die jemenitischen Huthi-Rebellen, gegen die die von Saudi-Arabien angeführte Koalition kämpft. Die Amerikaner erklärten jedoch, es würde keine Beweise für eine jemenitische „Abstammung“ dieser Angriffe geben, und warfen sie dem Iran vor.
Auch die Koalition um Riad ist der Auffassung, dass Teheran damit in Verbindung stünde. Die Iraner bestreiten dies allerdings vehement.
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