Der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Joachim Pfeiffer, sagte in einem Vorabbericht der “Süddeutschen Zeitung” (Dienstagsausgabe), es müsse gelten: “Ja zu mehr Frauen in deutschen Vorständen und Aufsichtsräten, aber Nein zu einer Frauenquote per Gesetz.” In der sozialen Marktwirtschaft gelte “das Leistungsprinzip, und zwar unabhängig des Geschlechts”. Ein staatlicher Eingriff in die Personalpolitik von Unternehmen wäre deshalb “ein ordnungspolitischer Sündenfall”.
Pfeiffer sagte der Zeitung, Deutschland habe “qualifizierte, top ausgebildete Frauen”. Was fehle seien “flexiblere Arbeitszeitmodelle, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine gezielte Frauenförderung innerhalb der Unternehmen sowie die Anerkennung, dass Frauen andere – nicht minderwertigere – Qualitäten in einen Beruf einbringen als Männer”. Es sollte daher “das ureigene Interesse eines jeden Unternehmens” sein, von sich aus “mehr Frauen in die Chefetagen zu bringen”.
Lambrechts Justizministerium und Giffeys Familienressort arbeiten derzeit an einem gemeinsamen Gesetzentwurf zur Einführung einer Frauenquote in Vorständen. Seit dem Jahr 2016 müssen in großen börsennotierten und mitbestimmungspflichtigen Unternehmen mindestens 30 Prozent der Plätze im Aufsichtsrat mit Frauen besetzt sein. Für Vorstände gibt es bislang keine derartige gesetzliche Vorschrift. Die SPD fordert schon seit vielen Jahren eine solche Quote. Bisher scheiterte sie aber am Widerstand der Union.
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