„Sie (chinesische U-Boote) holen uns definitiv ein “, zitierte das US-Journal „Forbes“ den amerikanischen Captain Chester Parks, Kommandeur der Raketen-U-Boot-Basis der US-Marine in Kings Bay, Georgia, als er Anfang des Monats über ein neues amerikanisches Raketen-U-Boot der nächsten Generation sprach.
Wie das Portal weiter schreibt, war dieses Statement keineswegs ein Einzelfall, denn die technologische Lücke zwischen chinesischen und westlichen U-Booten scheint in der Tat immer kleiner zu werden. Während die Volksrepublik in den 1970er Jahren nur wenige U-Boote mit Atomantrieb hatte, die auch lange Zeit den westlichen U-Boot-Typen klar unterlegen waren, stellt China heute immer mehr moderne Unterwasserobjekte in Dienst. Dazu zählen vor allem „Schnellangriffs-U-Boote der Shang-Klasse vom Typ 093“ sowie Raketen-U-Boote der Jin-Klasse vom Typ 094.
„Sie sind zahlreicher und höchstwahrscheinlich wesentlich wirksamer“, betont der Forbes-Analyst.
Dennoch geht Parks davon aus, dass die westlichen Modelle ihre technologische Überlegenheit (noch) halten können.
Was die U-Boot-Kriegsführung der Zukunft entscheidet
Zugleich wird in der Zukunft die Stealth-Technologie die U-Boot-Kriegsführung größtenteils beeinflussen. Dabei gibt es zwei Hauptherausforderungen: Möglichst unentdeckt zu bleiben und andere, die unentdeckt bleiben wollen, aufzuspüren.
Die Unterwassertarnung funktioniert anders als über Wasser, etwa an Land oder in der Luft. Die visuelle Sichtbarkeit ist kaum relevant – entscheidend ist der Geräuschpegel, den ein U-Boot produziert. Gleichzeitig bewegen sich die Unterwasserschiffe selbst keineswegs im geräuschlosen Vakuum. Die See produziert nämlich selbst einen Lautpegel von etwa 90 Dezibel im Durchschnitt, genau dieses Niveau müssen auch fortschrittliche U-Boote erreichen.
Laut „Forbes“ sind westliche U-Boote „vor etwa 20 bis 30 Jahren“ diesem Ziel nahegekommen. Lange Zeit wurde China als rückständig angesehen. Nach Schätzungen der US-Marine verursachten die frühen chinesischen U-Boote des Typs 093 etwa 110 Dezibel und seien daher leicht auszumachen gewesen.
Doch seitdem habe sich Vieles geändert. China habe bereits mindestens zwei neue U-Boote-Type herausgebracht, die deutlich leiser sein sollen.
Zum zweiten Punkt, also der Fähigkeit gegnerische U-Boote zu orten, gebe es dagegen kaum verlässliche Informationen. Sicher sei, dass die chinesische Technologie rasch voranschreite und ein höheres Innovationsniveau aufweise.
„Es ist bekannt, dass chinesische U-Boote bereits passive Sonar-Arrays an ihren Seiten haben, sogenannte Flanken-Arrays. Dies ähnelt den U-Booten der US-Marine. Und sie haben einziehbare gezogene Sonare, die sich wie bei westlichen Booten weit hinter ihnen erstrecken“, so das Portal.
Technologisch verringere sich also der Abstand zwischen dem Westen und China zunehmend. Zudem forsche Peking bereits an einer neuen Generation von U-Booten. Über die Typ-095-Klasse „Tang“ sind nur sehr wenige Details verfügbar, aber er werde offenbar ein komplett neues Design haben, das absolut zukunftsträchtig sein könnte.
„Chinesische U-Boot-Designer können überraschen“, so das Portal abschließend.
sputniknews
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