“Wir verheddern uns in den verschiedenen Kompetenzen von Bund, Land und Kommunen”, sagte der Chef der Telekom-Deutschland-Tochter, Dirk Wössner, am Mittwoch in Bonn. “Das macht alles ganz langsam hier.” Zudem müssten effiziente und moderne Verlegemethoden bundesweit standardisiert und die Genehmigungen etwa für den Bau von Mobilfunkmasten schneller werden. Auch Kooperationen sollten leichter möglich sein und kartellrechtliche Prüfungen beschleunigt werden.
All dies seien Gründe, warum Deutschland beim Netzausbau hinter Ländern wie Südkorea oder auch Spanien weit abgeschlagen sei, so Wössner. Der Manager betonte: “Deutschland braucht 5G an jeder Milchkanne.” Bis heute gebe es 30.000 Standorte. In den kommenden 48 Monaten müssten 10.000 hinzukommen. Das sei ein hoher Aufwand und eine große Herausforderung.
Die Deutsche Telekom, Telefonica Deutschland und Vodafone wollen beim Ausbau ihrer Mobilfunknetze gemeinsame Sache machen und haben dazu bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet. Nun würden die in einem ersten Schritt vorgesehenen 6000 Mobilfunkstandorte ausgemacht. “Die Planungen dürften Ende des ersten Quartals 2020 abgeschlossen sein”, sagte Wössner. Dann könnte mit dem Ausbau begonnen werden.
Wössner zufolge gibt es noch keine Entscheidung über Lieferanten für die neue 5G-Technologie. In der Debatte um die Beteiligung des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei am Aufbau des 5G-Mobilfunknetzes in Deutschland pocht Bundesaußenminister Heiko Maas auf eine scharfe Überprüfung von Sicherheitsstandards. Die SPD-Fraktion hatte zuletzt ihre erwartete Festlegung auf eine harte Haltung zum Thema Huawei verschoben. Dem Konzern wird eine zu große Nähe zur kommunistischen Regierung in Peking vorgeworfen. Es wird befürchtet, dass die Huawei-Technik ein Einfallstor für Spionage sein könnte. Das Unternehmen weist derartige Vorwürfe zurück.
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