Deutsche verdoppeln Immobilienausgaben

  17 Dezember 2019    Gelesen: 1101
Deutsche verdoppeln Immobilienausgaben

Die Deutschen investieren in den vergangenen zehn Jahren massiv in Betongold - die Ausgaben haben sich sogar verdoppelt. Dafür sind die hohen Preise in beliebten Großstädten verantwortlich. Auf dem Land sieht es teils ganz anders aus.

Auf dem Immobilienmarkt ist nach Einschätzung amtlicher Gutachter kein Ende des Booms in Sicht. "Angesichts anhaltend niedriger Zinsen dürfte auch die Bereitschaft der Haushalte, die aktuellen Preise zu finanzieren, bestehen bleiben", heißt es im Immobilienmarktbericht 2019, den der Arbeitskreis der Oberen Gutachterausschüsse, Zentralen Geschäftsstellen und Gutachterausschüsse in Deutschland am Dienstag in Berlin vorstellte. Der Untersuchung liegen jährlich knapp eine Million Kaufverträge zugrunde.

Die Investitionen für den Kauf von Immobilien haben sich in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland mehr als verdoppelt. Dadurch sei 2018 das Rekordniveau von 269 Milliarden Euro erreicht worden, geht aus dem Bericht hervor. Mehr als zwei Drittel der Investitionen entfallen auf den Wohnungsmarkt. "Insbesondere in ohnehin teuren Lagen steigen die Preise weiter stark an", sagte die Vorsitzende des Arbeitskreises der Oberen Gutachterausschüsse, Anja Diers. Bei gebrauchten freistehenden Eigenheimen stiegen die Preise seit 2009 jährlich im Schnitt um 4,3 Prozent.

Bundesweit am höchsten waren sie 2018 im Landkreis München mit 10.200 Euro pro Quadratmeter. "Darüber hinaus sind die sieben größten Großstädte besonders teuer", stellten die Gutachter fest. Auf die Stadt München mit 9500 Euro pro Quadratmeter folgen Frankfurt am Main, Düsseldorf und Stuttgart (jeweils etwa 5000 Euro). Im Bundesschnitt sind es 1750 Euro.

München und Sylt an der Spitze

Weitaus weniger sind es in den Landkreisen Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt (490 Euro) oder im Kyffhäuserkreis in Thüringen (410 Euro). Auch gebrauchte Eigentumswohnungen wurden seit 2009 deutlich teurer: Sie legten im Schnitt um 4,4 Prozent jährlich zu. Die bundesweit höchsten Preise zahlten Käufer in der Stadt München mit 7150 Euro pro Quadratmeter und auf Sylt (6350 Euro). Bundesweit lag der mittlere Preis pro Quadratmeter Wohnfläche im vergangenen Jahr bei rund 1550 Euro.

Teurer geworden ist auch Agrarland. "Allerdings ist ein Ost-West-Gefälle zu erkennen", betonten die Gutachter. Während sich in den neuen Bundesländern die Preise binnen zehn Jahren etwa verdreifachten, fiel der Anstieg in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland mit rund 50 Prozent deutlich moderater aus.

Quelle: n-tv.de


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