In einem Interview für den russischen Dienst von BBC sagte Jelzins ehemaliger Berater Walentin Jumaschew, dass die einzige Bitte des ersten russischen Präsidenten an seinen Nachfolger war, Russland zu behüten.
Jumaschew widersprach den kursierenden Gerüchten, wonach Jelzin seinen Nachfolger um eine Garantie für die Sicherheit und Unantastbarkeit seiner Familie bat. Dies sei „totaler Schwachsinn“: Es habe keinerlei Vereinbarungen dieser Art zwischen Putin und Jelzin gegeben. Jelzin sei sich als weiser Mann dessen bewusst gewesen, dass, sobald ein neuer Präsident an die Macht komme, jede solche Vereinbarung ungültig würde, weil eine ganz andere Person die Verantwortung übernehmen würde.
„Das Einzige, worum Jelzin Putin zum Abschied bat: Behüten Sie Russland“, so der Ex-Präsidentenberater.
Putin habe versucht, den Wunsch seines Vorgängers zu erfüllen: Im Vergleich zum Jahr 1999 habe Russland wirtschaftlich einen großen Schritt nach vorne gemacht.
Jumaschew wiederholte den Grund, weshalb Jelzin sich für Putin als Nachfolger entschieden hatte: Der erste russische Präsident sei nämlich auf der Suche nach einem Politiker der neuen Generation gewesen, der einerseits frei von der „sowjetischen Mentalität“ und andererseits die neue Reformpolitik weiterführen würde.
Putins Weg ins Präsidentenamt
Putin war am 9. August 1999 zum Ministerpräsidenten ernannt worden. Als Jelzin am 31. Dezember des gleichen Jahres überraschend sein Amt niederlegte, übernahm Putin entsprechend der Verfassung auch die Amtsgeschäfte des Präsidenten. Am 26. März 2000 fanden neue Präsidentschaftswahlen statt, die Putin im ersten Wahlgang mit 52,9 Prozent der Stimmen gewann. Seitdem wurde er 2004 und 2012 wiedergewählt.
ta/gs
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