Der erste Brandenburger Ministerpräsident nach der Wiedervereinigung erkrankte 2004 an Darmkrebs, später litt er auch an Leberkrebs. Wie die „Bild”-Zeitung im Februar 2019 berichtete, konnte Stolpe zuletzt kaum noch laufen und sprechen.
„Ich kann problemlos ‚ja‘ oder ‚nein‘ sagen. Das reicht nicht. Deshalb benutze ich ein Sprachgerät und antworte schriftlich. Meine Mobilität ist stark eingeschränkt”, hatte er damals in dem Interview mit dem Blatt erklärt.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) erklärte: „Dies ist ein Tag tiefer Trauer. Wir nehmen Abschied von einem großen Mann, der unser junges Land geprägt hat wie niemand sonst.”
Stolpes Vergangenheit wurde immer wieder kritisch thematisiert. Er hatte zu DDR-Zeiten als Kirchenfunktionär Kontakte mit der Stasi, die Behörde führte ihn gar als Inoffiziellen Mitarbeiter. Die Leitung der evangelischen Kirche erklärte Mitte der 1990er Jahre nach einer Untersuchung, Stolpe sei ein „Mann der Kirche und nicht der Stasi gewesen”. Im Jahr 2005 entschied das Bundesverfassungsgericht zudem, dass Stolpe nicht als Stasi-Mitarbeiter zu bezeichnen sei.
sputniknews
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