Daimler - Konflikt von Autoverkehr und Umweltbelastung lösbar

  07 Januar 2020    Gelesen: 1100
Daimler - Konflikt von Autoverkehr und Umweltbelastung lösbar

Frankfurt (Reuters) - Daimler hält den Gegensatz von wachsendem Autoverkehr und Umweltschutz für überwindbar.

Weniger Autos oder gar der von manchen geforderte Verzicht auf Fahrzeuge und Mobilität seien keine Lösungen, sagte Daimler-Chef Ola Källenius am Montag (Ortszeit) zur Eröffnung der Elektronikmesse CES in Las Vegas. Mercedes wolle vielmehr das Absatzwachstum von der Zunahme des Ressourcenverbrauchs entkoppeln. “Unsere Werkzeuge, um das zu erreichen sind nachhaltige Innovation und Technologie”, ergänzte er. Die Autoproduktion müsse mit weniger Material, Energie oder Wasser auskommen und Ressourcen durch Recycling schonen. Mercedes-Wagen seien schon heute zu 95 Prozent wiederverwertbar. Das solle künftig auch für Elektroautos gelten. Deren Batterien müssten vollständig wiederverwertet werden und irgendwann ohne Rohstoffe wie Kobalt und Nickel auskommen.

Die Autoindustrie steht durch strengere Vorgaben zum Klimaschutz weltweit unter Druck, vom Verbrennungsmotor auf emissionsfreie alternative Antriebe umzustellen und damit ihr Geschäftsmodell zu sichern. Daimler und viele andere Unternehmen stellen in Aussicht, zusätzlich durch weniger CO2-Ausstoß bei der Produktion ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Im vergangenen Jahr hatte Källenius angekündigt, die Neuwagen der Marke mit dem Stern sollten bis 2039 CO2-neutral werden. Der Ausstoß von Kohlendioxid soll weitgehend reduziert werden. Eine unvermeidliche Restbelastung würde durch die Finanzierung von Klimaschutzprojekten kompensiert. In der ersten Etappe wolle Daimler bis 2030 in seinen Fabriken pro Fahrzeug 40 Prozent weniger Energie verbrauchen und Abfall erzeugen, erklärte Källenius.

Wie sich die Stuttgarter das Auto der Zukunft vorstellen, präsentiert Daimler auf der CES mit dem Konzeptfahrzeug Vision AVTR. Die Abkürzung steht für “advanced vehicle transformation”. Der Premiumautobauer ließ sich dabei vom Science-Fiction-Film Avatar inspirieren und arbeitete bei der Entwicklung des Showcars mit den Filmproduzenten zusammen. Mensch, Maschine und Natur sollen verschmelzen - bei dem Auto etwa, indem die Technik über Gesten oder Blicke gesteuert wird.

Ein effektvoller Auftritt bei der weltgrößten Messe für Unterhaltungselektronik wird für die Autobauer und die großen Zulieferer wegen der wachsenden digitalen Anwendungen im Fahrzeug immer wichtiger. Die traditionelle US-Automesse in Detroit geriet in den vergangenen Jahren immer stärker in den Schatten der zeitnah stattfindenden Schau in Las Vegas. Sie wurde für dieses Jahr von Januar auf Juni verschoben.


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