Libysche Truppen und Haftar-Milizen bekämpfen sich westlich von Sirte

  08 Januar 2020    Gelesen: 584
Libysche Truppen und Haftar-Milizen bekämpfen sich westlich von Sirte

Bengasi (Reuters) - Nach der Einnahme der libyschen Haftstadt Sirte durch Milizen Generals Chalifa Haftar gab es am Mittwoch auch Kämpfe westlich der Stadt.

Die den Osten des Landes kontrollierende sogenannte Libysche Nationalarmee flog Luftangriffe auf Milizen der Einheitsregierung. Dies sei eine Vergeltungsaktion für einen Angriff gewesen, bei dem neun Milizionäre der Haftar-Truppen getötet worden waren, hieß es.

General Haftar versucht die von den UN anerkannte Regierung des Vorsitzenden des Präsidialrates, Fajes al-Serradsch, zu stürzen, die im Westen das Landes in der Hauptstadt Tripolis sitzt. Er wird etwa von Russland, Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt. Die Türkei hatte dagegen erste Soldaten nach Libyen entsandt, um wiederum al-Serradsch zu stützen. Die EU mahnte am Dienstag, dass wegen des ausländischen Eingreifens kein Stellvertreterkrieg wie in Syrien entstehen dürfe.

Am Mittwoch wollen Russlands Präsident Wladimir Putin und sein türkischer Kollege Recep Tayyip Erdogan in Istanbul über die Lage beraten. Kanzlerin Angela Merkel fliegt am Samstag zu Gesprächen mit Putin nach Moskau. Die Bundesregierung arbeitet seit Monaten an einer Libyen-Konferenz, die in Berlin stattfinden soll. Dabei sollen alle ausländischen Akteure in die Pflicht genommen werden, das UN-Waffenembargo für Libyen zu akzeptieren. Durch Libyen führt zum einen eine der Migrationsrouten in die EU, zum anderen sorgt der Bürgerkrieg dort für eine Destabilisierung der südlich angrenzenden Sahelzone, in der Frankreich und Deutschland sehr aktiv sind. Dabei geht es auch um den Kampf gegen sich ausbreitende islamistische Milizen.


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