Estnische Präsidentin lehnt geschenkten Krimsekt ab

  09 Januar 2020    Gelesen: 1048
  Estnische Präsidentin lehnt geschenkten Krimsekt ab

Mit einer Flasche Krimsekt wollten russische Diplomaten Kersti Kaljulaid zum 50-jährigen Jubiläum gratulieren. Doch die estnische Präsidentin schickte das Geschenk zurück.

Der russische Außenpolitiker Alexej Puschkow hatte am Mittwoch via Twitter über den Vorfall berichtet. Nach seinen Angaben schickte die russische Botschaft der estnischen Präsidentin neben Schokolade und Blumen eine Flasche des nach der Halbinsel Krim benannten Schaumweins, der dort seit mehr als 200 Jahren hergestellt wird. Doch Kaljulaid, die am 30. Dezember 50 Jahre alt wurde, schickte den Sekt zurück.

Am Donnerstag bestätigte die russische Botschaft in Tallinn, dass Kaljulaid den Krimsekt nicht annehmen wollte.  

„Unser Fahrer hatte zum 50. Geburtstag der estnischen Präsidentin Geschenke in ihr Amt gebracht“, teilte ein Botschaftssprecher gegenüber Sputnik mit. „Die Geschenke wurden entgegengenommen - bis auf eine Weinflasche von der russischen Krim, die uns ohne Kommentar zurückgegeben wurde.“

Wie die meisten westlichen Staaten und die Ukraine erkennt die frühere Sowjetrepublik Estland die Wiedervereinigung der Krim mit Russland, die nach einer Volksabstimmung vor fast fünf Jahren zustande gekommen ist, nicht an.  

Der Anlass für die Volksabstimmung auf der Halbinsel über die Abspaltung von der Ukraine war ein nationalistisch geprägter Umsturz in Kiew, den die von den Russischstämmigen dominierte Krim ablehnte. Die Halbinsel hatte seit 1783 zu Russland gehört, bevor der sowjetische Staatschef Nikita Chruschtschow 1954 sie symbolisch von der Russischen Sowjetrepublik an die Ukrainische Sowjetrepublik – beide im Bestand der Sowjetunion – „verschenkte“. Nach dem Zerfall der Sowjetunion im Dezember 1991 verblieb die Krim automatisch in der unabhängig gewordenen Ukraine.

sputniknews


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