Mutmaßliche islamistische Extremisten haben im westafrikanischen Binnenstaat Niger ein Militärcamp angegriffen und dabei mindestens 31 Soldaten getötet.
Das Verteidigungsministerium des westafrikanischen Landes hatte zunächst am Donnerstagabend in der Hauptstadt Niamey von 25 toten Militärs gesprochen, die Opferzahlen dann aber nach oben korrigiert.
Die Attacke richtete sich gegen einen Militärposten nahe dem Grenzort Chinagodar. Bei dem Gefecht seien mehr als 80 Angreifer getötet und mehrere ihrer Motorräder zerstört worden, teilte das nigrische Militär mit. Nähere Angaben zu den Kämpfen gab es zunächst nicht.
Die Grenzregion zwischen Niger und Mali ist für Soldaten der Länder, aber auch für internationale Truppen höchst gefährlich. Mehrfach überrannten islamistische Kommandos auf malischer Seite in den vergangenen Monaten Stützpunkte - bis Malis Armee Ende November sogar einen etwa 50 Kilometer breiten Streifen bis zur malisch-nigrischen Grenze räumte.
Erst Anfang Dezember waren bei einer Attacke auf einen nigrischen Armeestützpunkt 71 Soldaten von Islamisten getötet worden. Das Massaker geschah kurz vor einem Treffen der Staats- und Regierungschefs des Sahelbündnisses G5, dem Niger, Mali, Burkina Faso, der Tschad und Mauretanien angehören. Das Bündnis hatte sich auch als Antwort auf den transnationalen islamistischen Terror in der Sahelzone gegründet und will eine eigenen Anti-Islamisten-Truppe aufstellen, die auch von der Europäischen Union mitfinanziert wird.
In den Sahelstaaten der G5 sind mehrere islamistische Terrorgruppen aktiv. Einige von ihnen haben dem Terrornetzwerk Al-Qaida oder dem "Islamischen Staat" Treue gelobt. In Mali beteiligen sich rund tausend Bundeswehrsoldaten an einem Uno-Stabilisierungseinsatz. Für 2020 will Frankreich seinen Kampfeinsatz gegen Islamisten in den Sahelländern intensivieren und bittet dafür europäische Partner, darunter auch Deutschland, um Hilfe.
spiegel
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