Der legendäre Ford Mustang GT aus dem Film "Bullitt" mit US-Schauspieler Steve McQueen ist für 3,7 Millionen Dollar (3,3 Millionen Euro) versteigert worden. Der vor allem wegen einer atemberaubenden zehnminütigen Verfolgungsjagd durch die Straßen von San Francisco bekannt gewordene Originalwagen wurde am Freitag in Kissimmee im US-Bundesstaat Florida verkauft, wie David Morton, Sprecher des Auktionshauses Mecum Auctions, der Nachrichtenagentur AFP sagte. (Den Anzeigentext des Auktionators mit allen Details zur Historie des Wagens und seiner Ausstattung lesen Sie hier: 1968 Ford Mustang GT "Bullitt")
Mit Lieutenant Frank Bullitt vom San Francisco Police Departement und seinem Mustang veränderte sich damals die Art, wie Verfolgungsjagden gefilmt werden. Wo vorher Autos um Ecken fuhren, die Zuschauer einen Unfall hörten und dann nach einem Schnitt nur das Wrack sahen, qualmten bei "Bullitt" Reifen, sprangen Autos über Kuppen, nur um bei der Landung ihre Radkappen in alle Richtungen fortzuschleudern.
Das dunkelgrüne Kult-Auto, an dessen Steuer McQueen während der Dreharbeiten saß, galt lange als verschollen. 1990 gab es das letzte Lebenszeichen des berühmten Wagens. In dem Fachblatt "Mustang Illustrated" behauptete ein Fan, das Auto gefunden zu haben. Eine Lüge, die den tatsächlichen Besitzer auf den Plan rief: Er ließ der Zeitschrift eine Kopie des Briefes von Steve McQueen zukommen, in dem der Filmstar erklärt, den Wagen zurückkaufen zu wollen. Der Wagen existierte also, blieb aber verschollen - denn der Besitzer wollte partout anonym bleiben.
50 Jahre, nachdem "Bullitt" 1968 in die Kinos kam, tauchte der Mustang wieder auf. Sein Besitzer war der 38-jährige Sean Kiernan, dessen Vater das Auto im Jahr 1974 für 3500 Dollar erstanden hatte. Die Familie nutzte das Auto als Alltagswagen noch bis zu einem Defekt im Jahr 1980 und stellte es dann in einer Garage ab. Erst nach dem Tod seines Vaters im Jahr 2014 machte sich Kiernan daran, den Oldtimer wieder auf Vordermann zu bringen.
Im Mai 2016 war der Mustang fertig, auf einem Anhänger ging es nach Atlanta, wo ein Experte für Ford-Oldtimer die Echtheit des Wagens bestätigte. Wenig später kam der Kontakt zu Mark Gessler von der Historic Vehicle Association zustande, die das kulturelle Erbe des amerikanischen Autos dokumentiert. Nun hat sich die Familie Kiernan doch von dem Wagen getrennt - die Erklärung wird er wohl noch nachliefern.
spiegel
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