Dieses Praktikum wird er wohl nicht so schnell vergessen: Ein 17-Jähriger hat während seiner Zeit bei der US-Raumfahrtagentur Nasa einen zuvor unbekannten Planeten ausfindig gemacht. Wolf Cukier hatte dort im Sommer ein Praktikum absolviert, wie die Nasa in dieser Woche mitteilte. "Nach drei Tagen bemerkte ich ein Signal aus einem System namens TOI 1338", sagte Cukier demnach. "Es erwies sich als ein Planet."
"TOI 1338 b" hat der Nasa zufolge zwei Sonnen, ist 1300 Lichtjahre von uns entfernt und fast sieben Mal größer als die Erde. Gefunden wurde er mithilfe von Daten des Weltraumteleskops "Tess". Der Planet umkreist innerhalb von 93 bis 95 Tagen zwei nah beisammen stehende Sterne. Einer ist etwas größer als die irdische Sonne, der andere kommt nur auf ein Drittel ihrer Masse. Das System liegt im Sternbild Maler, das von Deutschland aus nicht zu sehen ist.
Wolf Cukier ist nicht der erste Schüler, dem eine solche Entdeckung gelang: Im Jahr 2015 hatte die britische Keele University mitgeteilt, ein 15-Jähriger habe bei einem einwöchigen Praktikum an der Uni den zuvor unbekannten Planeten "WASP-142b" entdeckt. Auch dieser Junge, Tom Wagg, hatte eine winzige Verdunklung im Sternenlicht ausgemacht, verursacht vom vorbeiziehenden Planeten. Wagg wollte nach seinem Fund an der Keele University Physik studieren.
Das Teleskop "Tess" hatte in dieser Woche bereits mit der Entdeckung eines etwa erdgroßen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems Aufmerksamkeit erregt. "TOI 700 d" befindet sich laut Nasa in einer Entfernung von seinem Stern, in der Wasser auf seiner Oberfläche flüssig sein könnte. Flüssiges Wasser - statt Eis oder Dampf - gilt als eine Voraussetzung für Leben.
"Tess" - die Abkürzung steht für Transiting Exoplanet Survey Satellite - war 2018 zur Entdeckung von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems gestartet worden. "TOI 700 d" war der erste ungefähr erdgroße Exoplanet in einer bewohnbaren Zone, den das Teleskop aufspürte. Bislang sind etwa 20 solcher Himmelskörper bekannt. Auch Planeten, die um zwei Sterne kreisen, wurden zuvor schon mit anderen Teleskopen beobachtet.
Quelle: ntv.de, mli/dpa
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