Sternstunden de sicherheitspolitischen Debatte
Eine Sternstunde der sicherheitspolitischen Debatte erlebte die Konferenz 2003: Kurz vor Beginn der US-Invasion im Irak schleuderte der damalige deutsche Außenminister Joschka Fischer US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld in einer emotionalen Rede „I am not convinced!“ entgegen. Die US-Kriegsgründe überzeugten Fischer nicht. Drei Jahre später sorgte Russlands Präsident Wladimir Putin mit seiner Brandrede gegen das angebliche militärische Vormachtstreben der USA in der Welt und mit seiner Ankündigung, Russland werde das nicht ohne weiteres hinnehmen, für Aufregung in den Hauptstädten des Westens. So mancher nutzt die Konferenz aber auch als Plattform, um Ideen in der „Community“ zu streuen und anschließend ihre Wirkung zu testen.
Die Münchner Sicherheitskonferenz gilt als Kontaktbörse und offenes Diskussionsforum jenseits des Protokolls. Sie wurde 1962 als Münchner Wehrkundetagung ins Leben gerufen und richtete sich anfangs in erster Linie an NATO-Mitglieder. Inzwischen kommen die Gäste aus aller Welt. Initiator und Moderator bis 1998 war Ewald-Heinrich von Kleist-Schmenzin, der als Wehrmachts-Offizier zu den Unterstützern der Hitler-Attentäter gehört hatte. Seit acht Jahren führt der ehemalige Diplomat Wolfgang Ischinger den Vorsitz über die Konferenz, in deren Debattenmittelpunkt in diesem Jahr der Krieg in Syrien, die Flüchtlingskrise sowie die Zukunft der europäischen Sicherheitsordnung stehen.
Münchner Sicherheitskonferenz vom 12. bis 14. Februar 2016
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