Die Türkei hat nach eigenen Angaben drei mutmaßliche Terroristen nach Deutschland abgeschoben. Dies teilte das Innenministerium in Ankara am Mittwochabend via Twitter mit. Es sprach dort von "ausländischen Terroristenkämpfern". Ein Vertreter des Ministeriums wollte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa nicht zu Details äußern.
Nach dpa-Informationen handelt es sich bei den drei abgeschobenen Personen um eine junge Frau aus Norderstedt und ihre beiden Söhne im Alter von zwei und vier Jahren. Unklar ist, warum die Türkei trotzdem von drei "Terroristenkämpfern" spricht. Die Frau soll aus dem Gefangenenlager Ain Issa in Syrien geflohen sein. Nach Informationen der dpa sollte sie wegen Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung in Haft genommen werden.
In der Nacht zu Donnerstag bestätigte die Bundespolizei, dass am Hamburger Flughafen eine Maschine mit den Verdächtigen an Bord gelandet sei. Die Hamburger Oberstaatsanwaltschaft gab gegenüber der "Bild"-Zeitung an, dass die Frau gegen 22 Uhr verhaftet worden sei. Bundespolizisten hätten die 29-Jährige direkt aus dem Flieger geholt, berichtete das Blatt.
Die Türkei schiebt seit Wochen Menschen mit angeblichen Verbindungen zu Terrororganisationen in ihre Heimatländer ab. Sie hatte am 9. Oktober in Nordsyrien nahe der Grenze zur Türkei eine Militäroffensive gegen die Kurdenmiliz YPG begonnen, die sie als Terrororganisation betrachtet. Dabei waren offiziellen Angaben zufolge auch 287 Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) festgenommen worden, darunter Frauen und Kinder. Die YPG hatte zahlreiche IS-Kämpfer und Angehörige in Haft gehalten.
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