Die Amerikaner können Kauf nicht verhindern
„Die Amerikaner können den Irak nicht daran hindern. Sie können die aktuellen Sanktionen verstärken“, sagte der russische Politologe und Militärexperte Iwan Konowalow gegenüber Sputnik. „Gegenwärtig verschlechtern sich die Beziehungen zwischen dem Irak und den USA nach dem Mord an Qassem Soleimani. Die Amerikaner führten eine Operation im Irak durch, dafür forderte der Irak, dass die US-Truppen den Irak verlassen sollen. Daraufhin forderte Trump die Bezahlung der Präsenz der US-Truppen und einen fertig gebauten Stützpunkt.
Die heutigen Ereignisse um den Ankauf von S-400-Systemen verschärfen die Lage. Falls die Amerikaner versuchen sollten, diesen Deal durch die Sperrung irakischer Dollar-Konten zu verhindern, werden sie das kaum schaffen. Der Irak kann zu Geldtransaktionen in den nationalen Währungen übergehen, wie das bereits in Indien und China der Fall ist, die Türkei bereitet sich ebenfalls darauf vor. Sie können versuchen, den Irak verstärkt unter sektoralen Druck zu setzen, doch dann müssen sie sicherlich ihre Truppen aus dem Irak abziehen.
Sollten die Amerikaner den Irak verlassen, werden sie damit öffentlich eingestehen, dass ihre Invasion 2003 umsonst war. Dass ihre Soldaten dort umsonst starben, und das alles seit vielen Jahren umsonst war“.
Iraker überlegen noch
Der irakische Strategie-Experte Wasiq al Hashimi meint, dass die Iraker noch alle Pros und Kontras erwägen müssten, weil der Waffendeal sehr kompliziert und mit der Politik eng verflochten sei.
„Die Frage der Waffenkäufe ist kompliziert. Falls die US-Truppen abziehen, wird es Probleme mit US-amerikanischen F16-Kampfjets geben, weil der Vertrag mit der russischen Seite nicht abgeschlossen wurde. Für jedes Land ist es besser, Waffen bei verschiedenen Ländern zu kaufen, um in Zukunft Druck zu vermeiden“.
Der Irak hat zwar eine große Armee, doch die Frage der Waffenlieferungen und -käufe ist bislang nicht geregelt. So ist die Bedienung der Luftstreitkräfte eine große und wichtige Frage, welche die gegenwärtigen Beschlüsse beeinflusst, sagte al Hashimi. „Die Gespräche über den Erwerb der russischen S-300 und S-400-Systeme sind nicht gerade erst entstanden. Diese Frage wurde bereits früher besprochen, doch wegen US-Drucks kam der Deal nicht zustande“.
Die irakische Regierung steht unter US-Druck, weshalb Bagdad zahlreiche Deals mit China abschließt, und die Gespräche über den Erwerb der russischen S-300- und S-400-Systeme wiederaufnimmt. Natürlich erfordern diese Fragen viele Gespräche, Absprachen und Zeit.
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