Klimaschutz bei Frachtschiffen kostet eine Billion Dollar

  20 Januar 2020    Gelesen: 1053
Klimaschutz bei Frachtschiffen kostet eine Billion Dollar

Die Uno hat sich vorgenommen, die CO2-Emissionen des Hochseehandels zu halbieren. Dafür werden neue Technologien benötigt, sparsamere Schiffe - und viel Geld.

Die Weltmeere sind die wichtigsten Handelswege der Globalisierung, jeden Tag bewegen Containerschiffe große Mengen Waren zwischen den Kontinenten. Verglichen mit Lkw-Transporten - und gerechnet in CO2-Emissionen - tun sie das verhältnismäßig effizient: Pro Tonne Ladung stoßen die Frachter weniger Kohlendioxid aus als Lkws auf der Straße.

Insgesamt aber ist der Beitrag der internationalen Schifffahrt an den weltweiten CO2-Emissionen enorm, er liegt bei 2,2 Prozent allen ausgestoßenen Kohlendioxids. Das liegt daran, dass sehr viele Schiffe gleichzeitig unterwegs sind, und die bewegten Warenströme gigantisch.

Das zu ändern wird erhebliche Anstrengungen kosten. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie der Beratungsgruppe UMAS, zu der Wissenschaftler des University Colleges London gehören. Sie haben ausgerechnet, dass Investitionen in Höhe von mindestens einer Billion Dollar (also: 1000 Milliarden Dollar) notwendig sein werden, sofern das Reduktionsziel der Vereinten Nationen erreicht werden soll. Die International Maritime Organization (IMO), die zuständige Uno-Unterorganisation, hat das Ziel ausgegeben, den Ausstoß an Kohlenstoffdioxid des Sektors um 50 Prozent zu senken, verglichen mit dem Stand von 2008.

Dafür nötig werden umfangreiche Investitionen in neue Schiffe und effizientere Antriebstechniken, schreiben die Forscher. Über zwei Jahrzehnte lang müssten so jedes Jahr zwischen 50 und 70 Milliarden Dollar investiert werden. Sollte sich die Branche sogar dem Ziel der vollständigen Emissionsfreiheit verschreiben, wären weitere 400 Milliarden Dollar fällig - und Gesamtausgaben von mindestens 1,4 Billionen Dollar (1400 Milliarden Dollar).

Etwa 87 Prozent der Mittel müssten in Anlagen für die Herstellung emissionsarmer Antriebe und Treibstoffe fließen. Die übrigen 13 Prozent seien nötig für den Bau neuer Schiffe oder den Umbau bestehender Containerschiffe, so die Forscher.

spiegel


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