"Sture Bewohner" sollen Vulkan-Zone verlassen

  22 Januar 2020    Gelesen: 770
"Sture Bewohner" sollen Vulkan-Zone verlassen

Mindestens 160.000 Menschen flüchteten vor dem Vulkan Taal nahe Manila. Trotz behördlicher Warnungen sind viele von ihnen zurückgekehrt. Auch in Neuseeland ist ein Vulkan wieder verstärkt aktiv.

Auf den Philippinen sind viele Menschen wieder in die Nähe des gefährlichen Vulkans Taal südlich von Manila zurückgekehrt - trotz aller Warnungen. Die Polizei rief sie dazu auf, innerhalb von 24 Stunden die riskante Gegend zu verlassen. Sonst übernehmen die Behörden im Falle einer Explosion keine Verantwortung für sie, wie der regionale Polizeichef Vicente Danao Jr dem Radiosender DZMM sagte. Er sprach von "sturen Bewohnern". Bis Donnerstagmorgen würde man alle zwingen, die Gegend zu verlassen. "Wenn sie darauf bestehen, zu bleiben, sollten sie sich besser an einen Pfahl binden."

Viele Menschen waren zu ihren Häusern zurückgekehrt, etwa, um nach Tieren zu sehen. Der Vulkan schien sich zu beruhigen. Experten warnten aber, dass er gefährlich bleibe. Es gilt laut dem staatlichen seismologischen Institut Phivolcs weiter die zweithöchste Warnstufe - eine gefährliche Explosion ist möglich.

Der Taal ist nach dem Mayon der zweitaktivste Vulkan der Philippinen. Er war kürzlich erstmals seit mehr als 40 Jahren wieder heftig ausgebrochen. Die Gegend wurde mit einem gewaltigen Ascheregen überzogen. Der südostasiatische Inselstaat mit rund hundert Millionen Einwohnern liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring - der geologisch aktivsten Zone der Erde mit mehr als 450 Vulkanen.

In Neuseeland ist derweil sechs Wochen nach dem tödlichen Ausbruch der Vulkan auf der Insel White Island wieder verstärkt aktiv. Lava und etwas Asche traten aus, wie Experten mitteilten. Laut dem Geonet-Vulkanologen Craig Miller ist es aber sehr unwahrscheinlich, dass es in den nächsten vier Wochen zu explosiven Ausbrüchen kommt.

47 Menschen hatten am 9. Dezember die Insel vor der Ostküste von Neuseelands Nordinsel besucht - dann kam es zur Katastrophe. Der Vulkan brach aus. 20 Menschen starben. Die meisten der Überlebenden werden noch immer mit Verbrennungen in Krankenhäusern in Neuseeland und Australien behandelt. Momentan laufen zwei Untersuchungen zu dem Unglück. Ob und wann es wieder Tourismus auf der Insel, die in Privatbesitz ist, geben wird, ist unklar.

Neuseeland liegt wie die Philippinen auf dem Pazifischen Feuerring. White Islands Vulkan war vor dem Unglück seit einiger Zeit verstärkt aktiv, trotzdem fuhren immer wieder Boote mit Ausflüglern dorthin.

spiegel


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