Das Forum begann am Dienstag. Der Regierungschef soll den Berichten zufolge jedoch erst am Donnerstagnachmittag in Zürich eintreffen. Kurz wohnte den Auftritten der 17-jährigen schwedischen Umweltaktivistin Greta Thunberg und von US-Präsident Donald Trump nicht bei, die für einen großen Eklat gesorgt hatten.
Gespräche mit Cook und Guaido
Österreichs Kanzler soll sich am Donnerstag in Zürich mit dem Chef des US-Unternehmens Tim Cook treffen. Außerdem stehen Kurz in Davos laut Medien weitere Gespräche mit Topmanagern bevor: Peter Voser vom Energie- und Automatisierungstechnikkonzern ABB, Vasant Narasimhan vom Biotechnologie- und Pharmaunternehmen Novartis, Kevin Sneader von der Berater-Firma McKinsey & Company und Jared Cohen von der von Google gegründeten Denkfabrik Jigsaw.
Darüber hinaus wird sich der österreichische Regierungschef mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde und IWF-Direktorin Kristalina Georgiewa treffen.
Ein Gespräch mit dem selbst ernannten venezolanischen Oppositionsführer Juan Guaido steht ebenfalls auf Kurz‘ Agenda. Der Parlamentschef Guaido hatte sich am 23. Januar 2019 zum Interimspräsidenten erklärt. Die USA, Österreich und einige andere Länder erkannten ihn umgehend als legitimen Präsidenten Venezuelas an.
Kurz hält Rede in Davos
Am Freitag – dem letzten Tag des Forums – soll Kurz um 11.30 Uhr eine Rede halten. Dabei werde es „um die Herausforderungen für Europa in der Zukunft (Standort Europa und Klimaschutz)“ sowie um das diesjährige WEF-Motto „Stakeholder für eine solidarische und nachhaltige Welt“ gehen, schreibt die Zeitung „Der Standard“ unter Verweis auf das Büro des Kanzlers.
In Davos wird auch der österreichische Finanzminister Gernot Blümel erwartet. Er soll am Donnerstagnachmittag an einer Diskussionsveranstaltung zu den EU-Russland-Beziehungen mit seinem französischen Amtskollegen Le Maire und dem russischen Wirtschaftsminister Maxim Oreschkin teilnehmen.
Vorgezogene Parlamentswahl nach Ibiza-Affäre
Die Koalitionsregierung von Kurz’ ÖVP mit der rechten FPÖ – die als Schwarz-blaue Koalition oder auch Türkis-blaue Koalition bezeichnet wurde – war im Mai wegen der sogenannten Ibiza-Affäre um den früheren FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache zerbrochen. Danach amtierte eine Expertenregierung unter Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein.
Türkis-Grün
Bei der vorgezogenen Neuwahl im September wurde die ÖVP erneut stärkste Partei. Die Grünen kehrten mit dem besten Nationalratsergebnis ihrer Geschichte – 13,9 Prozent – ins Parlament zurück.
Am 7. Januar wurde die neue Bundesregierung aus der ÖVP und den Grünen vereidigt. Medien nennen die Koalition oft „Türkis-Grün“. In der Europäischen Union ist es die einzige Regierung in einer solchen Konstellation.
mo/sb/rtr
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