Ohne Ausbildung gibt es nur 2461 Euro

  23 Januar 2020    Gelesen: 982
Ohne Ausbildung gibt es nur 2461 Euro

Die Zahl der Beschäftigten, die keinen Berufsabschluss haben, steigt. Und immer öfter bedeutet das für sie, dass sie nur geringe Löhne erzielen. Dabei gibt es in Deutschland regionale Unterschiede.

Immer mehr Menschen ohne Berufsabschluss landen in Deutschland im Niedriglohnbereich. Von den 1,67 Millionen Vollzeitbeschäftigten ohne Abschluss erzielten zuletzt 40,4 Prozent nur Einkommen auf Niedriglohnniveau, also unter zwei Drittel des mittleren Einkommens. Auf diese Zahlen der Bundesagentur für Arbeit machte die Linke im Bundestag aufmerksam. Die jüngsten Angaben beziehen sich auf Ende 2018.

Vier Jahre zuvor waren es erst 35,3 Prozent von 1,43 Millionen ohne Abschluss. Im Jahr darauf, 2015, kamen 36,6 Prozent der damals 1,47 Millionen Beschäftigten ohne Abschluss auf nur geringes Einkommen. Ein Jahr später verzeichneten die Statistiker einen Anstieg auf 38,1 Prozent der 1,53 Millionen Beschäftigten ohne Abschluss.

Das mittlere Einkommen, das Vollzeitbeschäftigte ohne Abschluss erreichten, betrug 2018 2461 Euro - 843 Euro weniger als Beschäftigte in Vollzeit insgesamt. Beschäftigte mit akademischem Abschluss kamen sogar auf 5113 Euro.

In Ostdeutschland verdienten zuletzt sogar 58,1 Prozent der Menschen ohne Abschluss nur niedrige Löhne, in Westdeutschland hingegen nur 38,6 Prozent. Von den Beschäftigten mit anerkanntem Berufsabschluss waren insgesamt 18,4 Prozent im Niedriglohnsektor. In Ostdeutschland war das mittlere Einkommen von Vollzeitbeschäftigten ohne Berufsabschluss zuletzt mit 2023 Euro brutto noch einmal deutlich geringer als in Westdeutschland mit 2507 Euro brutto.


Nach Bundesländern wurde in Mecklenburg-Vorpommern das geringste mittlere Entgelt für Vollzeitbeschäftigte ohne Berufsabschluss gezahlt: 1854 Euro brutto im Monat. Die Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann von der Linken sagte: "Menschen ohne Berufsabschluss haben es am Arbeitsmarkt besonders schwer." Sie seien wesentlich häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen. "Wenn sie in Arbeit sind, erhalten sie deutlich weniger Lohn."

Nötig sei die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro sowie perspektivisch ein Verbot von Leiharbeit als einer Variante systematischer Niedriglohnbeschäftigung. Um den Anteil der Menschen ohne Abschluss zu senken, müsse die Bundesregierung zudem einen Rechtsanspruch auf Ausbildung als auch auf Weiterbildung einführen, forderte die Abgeordnete.

ntv


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