Frankreich will Staatsbürger aus Wuhan holen

  26 Januar 2020    Gelesen: 704
Frankreich will Staatsbürger aus Wuhan holen

Wuhan ist das Zentrum des neuartigen Coronavirus. Ausländische Regierungen planen nun, ihre Bürger aus der Metropole zu bringen.

Erste Länder treffen aufgrund der grassierenden Lungenkrankheit in der chinesischen Metrople Wuhan Konsequenzen: So will Frankreich seine Staatsbürger aus der Stadt holen.

Nachdem das Außenministerium in Paris am Vortag das Vorhaben bereits angekündigt hatte, berichtete die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post", dass das Generalkonsulat in Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden einen Busdienst einrichten werde.

Damit sollen "Franzosen und ihre chinesischen oder ausländischen Ehepartner und Kinder" von Wuhan nach Changsha in der benachbarten Provinz Hunan gebracht werden. Die Zeitung zitierte aus einer Email des Konsulats, die dazu aufforderte, sie auch an andere französische Staatsangehörige weiterzuleiten, damit alle erreicht werden. (Lesen Sie hier: Was Reisende zu dem Virus wissen müssen)

In Wuhan gibt es eine größere Gemeinschaft von Franzosen, da die französische Automobilgruppe PSA sowie Renault-Nissan mit dem chinesischen Autobauer Dongfeng jeweils Joint Ventures betreiben.

Mit diesem Schritt folgt die fanzösische Regierung den USA, die am Vortag angekündigt hatten, das Personal ihres Konsulats und deren Familien aus der Stadt abziehen zu wollen. Die US-Botschaft in Peking begründete diese Entscheidung mit dem Coronavirus und den logistischen Problemen in der abgeschotteten Stadt.

Indes soll auch Russland in Gesprächen mit China sein. Laut der Nachrichtenagentur RIA denke die Regierung in Moskau ebenfalls darüber nach, russische Staatsbürger aus Wuhan zu bringen. Es seien keine Fälle einer Infektion bei Russen bekannt, zitierte die Agentur den Presseattache der russischen Botschaft in China.

Das neuartige Virus ging von Wuhan aus. Nach Behördenangaben gibt es in China mittlerweile landesweit knapp 1300 bestätigte Infektionsfälle, 41 Patienten starben. Auch aus anderen Ländern wurden einzelne Fälle gemeldet, darunter Thailand, Japan, Südkorea, Taiwan, Vietnam, Australien und die USA. Inzwischen erreichte das Virus auch erstmals Europa: In Frankreich wurden am Freitag drei Verdachtsfälle bestätigt.

spiegel


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