Kosmonauten finden 131 mit Korrosion befallene Stellen auf der ISS

  27 Januar 2020    Gelesen: 938
  Kosmonauten finden 131 mit Korrosion befallene Stellen auf der ISS

Raumfahrer haben bei der Untersuchung des russischen Teils der Internationalen Raumstation (ISS) 131 Stellen entdeckt, die der Korrosion am meisten ausgesetzt sind, zwei davon sind in der Toilette. Diese Ergebnisse hielten russische Forscher in einer Studie fest, die im Fachjournal „Flug-und Umweltmedizin“ Ende des Jahres 2019 veröffentlicht wurde.

„Das maximale Mikroorganismenwachstum war meistens in ‚kalten‘ Gebieten vorzufinden, wo die Kondensation von Luftfeuchtigkeit sehr wahrscheinlich war“, schrieben die Forscher des Instituts für medizinisch-biologische Probleme der Russischen Akademie der Wissenschaften.

Im Großen und Ganzen wurden im Lager-und Funktionsmodul „Sarja“, im Wohn- und Navigationsmodul „Swesda“ und im Forschungsmodul „Rasswet“ des russischen Teils der ISS 110 lokale Fälle von Zerstörung durch Korrosion und 21 Fälle von Korrosionsnestern entdeckt. Acht Zonen wurden als „sehr gefährlich“ eingestuft, vier Zonen müssen mithilfe von Instrumenten regelmäßig kontrolliert werden und weitere vier müssen ständig von den Kosmonauten beobachtet werden.

Belüftung kann große Hilfe sein

Zu den äußerst gefährlichen zählen die Zonen an den drei Bullaugen, die Decke und eine der Wände in der Toilette. Als Ursache, weshalb diese Stellen von Korrosion befallen sind, gaben die Forscher eine schlechte Belüftung dieser Räume an. In der Nähe eines anderen Bullauges wurde beispielsweise keine Korrosion entdeckt, weil der Platz gut belüftet wird.

Unter den Mikroorganismen, die die ISS zerfressen, wurden unter anderem Pilze der Art Aspergillus, Penicillium glabrum, Ulocladium botrytis und Cladosporium cladosporioides entdeckt. Der Anteil von einigen Pilzen und Bakterien übersteigt die Norm in Wohnmodulen um das Drei-bis Vierfache. Zusätzlich zur Kondensation und der schlechten Belüftung haben die Forscher herausgefunden, dass auch der Ultraschall im Hintergrund, der von den arbeitenden Instrumenten ausgeht, das Wachstum der Mikroorganismen fördert.

Weltraumspaziergang und Reparaturarbeiten

Am Samstag führten der italienische Astronaut Luca Parmitano und sein US-amerikanischer Kollege Andre Morgan einen Weltraumspaziergang durch, um Reparaturen am Kühlsystem des kosmischen Teilchendetektors der Internationalen Raumstation vorzunehmen.

dg/ae


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