Israel erlaubt seinen Staatsbürgern erstmal offiziell Reisen nach Saudi-Arabien. Innenminister Arie Deri habe eine entsprechende Genehmigung unterzeichnet, teilt sein Ministerium mit. Die Reise sei in zwei Fällen erlaubt: aus religiösen Gründen etwa im Rahmen der muslimischen Wallfahrt Hadsch nach Mekka und für Geschäftsreisen für einen Zeitraum bis zu 90 Tagen. Bedingung sei allerdings eine Einladung der saudi-arabischen Regierung.
Bisher war es israelischen Bürger per Gesetz verboten, in viele arabische Länder wie Saudi-Arabien zu reisen. Viele von ihnen pflegen einen offenen Antisemitismus und sehnen die Auslöschung des israelischen Staates herbei. Einzige Möglichkeit, als Israeli solche Länder zu besuchen, war laut der "Times of Israel" eine ausdrückliche Erlaubnis des israelischen Innenministers. Geschäftsreisen in arabische Länder sollen demnach im Geheimen stattgefunden haben. Für die Hadsch sollen sich israelische Muslime oft jordanische Papiere besorgt haben.
Aus diesem Grund unterhält Israel offiziell auch keine diplomatischen Beziehungen mit Saudi-Arabien. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte in den vergangenen Jahren aber vermehrt betont, dass hinter den Kulissen eine Annäherung Israels an mehrere arabische Staaten stattfinde. Im Fall von Israel und Saudi-Arabien trägt dazu auch der gemeinsame Erzfeind Iran bei. Zudem gelten beide als enge Verbündete der USA und Unterstützer von US-Präsident Donald Trump.
Ob israelische Staatsbürger in Zukunft tatsächlich nach Saudi-Arabien einreisen können, bleibt aber unklar. Das islamische Königreich hat ihnen den Zutritt ins Land laut "Times of Israel" bisher verboten und keine Änderungen dieser Regelung angekündigt. Als Israels Premierminister Netanjahu im September angekündigt hat, dass er das palästinensische Westjordanland annektieren wolle, wurde er von der saudi-arabischen Führung für diese Aussage stark kritisiert.
ntv
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