Nach einem jahrelangen Rechtsstreit um einen Vaterschaftstest hat der ehemalige belgische König Albert II. die 51-jährige Delphine Boël als seine uneheliche Tochter anerkannt. "Die wissenschaftlichen Ergebnisse deuten darauf hin, dass er der biologische Vater von Frau Delphine Boël ist", hieß es von Seiten seiner Anwälte. Albert hatte bis zuletzt abgestritten, ihr Vater zu sein, musste sich nach einem Gerichtsbeschluss aber einem DNA-Test unterziehen.
Der ehemalige König habe beschlossen, "diesem lästigen Verfahren in Ehre und Würde ein Ende zu setzen", erklärten die Anwälte weiter. Wie genau er das bewerkstelligen will, ist noch unklar.
Boël hatte seit Jahren versucht, die Vaterschaft des im Jahr 2013 abgetretenen Königs durch einen Erbguttest nachzuweisen. Im Oktober 2018 hatte ein Brüsseler Berufungsgericht nach jahrelangem Rechtsstreit einen solchen DNA-Test angeordnet und Albert eine Frist von drei Monaten gesetzt.
Verstecktes Eingeständnis schon 1999?
Albert legte im Februar 2019 Einspruch gegen das Urteil ein. Mitte Mai 2019 drohte das Gericht dem Ex-König mit einer Geldstrafe von 5000 Euro pro Tag, sollte er sich dem Test weiterhin verweigern. Daraufhin lenkte er schließlich ein. Das Ergebnis sollte zunächst unter Verschluss bleiben.
Die Tatsache, dass der frühere belgische König möglicherweise ein uneheliches Kind hat, beschäftigt die belgische Öffentlichkeit bereits seit Jahrzehnten. Einige Belgier wollen in seiner Weihnachtsansprache aus dem Jahr 1999 ein verstecktes Eingeständnis erkannt haben: Damals sprach das Staatsoberhaupt von einer Krise, die seine Ehe in den Jahren 1960 bis 1970 durchlitten habe.
Boël wurde 1968 als Tochter der belgischen Adeligen Sybille de Sélys Longchamps geboren, die in dieser Zeit ein Verhältnis mit Albert II. gehabt haben soll. Die heute 51-Jährige Boël machte sich als Künstlerin unter anderem mit Pappmaché-Figuren einen Namen. Staatsoberhaupt des EU-Mitglieds Belgien ist seit Juli 2013 König Philippe.
Quelle: ntv.de
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