Auto- und Motorradrennen am Baikal: Internationale Teams sind dabei

  31 Januar 2020    Gelesen: 1427
  Auto- und Motorradrennen am Baikal: Internationale Teams sind dabei

Vom 27. Februar bis 1. März findet am Baikalsee das zweite Baikal-Eisrennen-Festival statt, an dem Extremsportler – Motorradfahrer und Autorennfahrer aus Russland und der EU – teilnehmen werden. Rund 60 Rennfahrer reichten Bewerbungen ein, darunter Teams aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Italien.

Das Dorf Maksimiсha im Bezirk Barguzinski der russischen Teilrepublik Burjatien in Ostsibirien ist heute allen Fans des Eissports bekannt. Hier fand im Frühjahr 2019 das Erste Baikal-Meile-Festival statt, an dem 30 Fahrer partizipieren. Unwetterbedingungen und ein starkes Erdbeben, das die Hauptrennstrecke buchstäblich in zwei Hälften teilte, gefährdeten damals die Wettfahrt. Nichts hinderte die Teilnehmer jedoch daran, neue Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen. 

„Als wir über die Organisation von Rennen am Baikalsee nachzudenken begannen, befassten wir uns näher mit Geschichte. Die Sowjetunion war in diesen Sportarten stark. Am berühmten Baskunchak-Salzsee in Kasachstan, damals der ehemaligen Sowjetrepublik, gab es bis 1980 ähnliche Rennen wie am Salzsee Bonneville in den USA. Alle technischen Erfindungen wurden damals am Baskunchak getestet. Aber Eis ist kein Asphalt, kein Glas, nicht einmal eine glatte Oberfläche, es ist auch kein Salz. Für ein erfolgreiches Rennen sind starke Anstrengungen von beiden Seiten erforderlich – von Technikern und Rennfahrern“, erklärte Festivalveranstalter Dmitri Chitrow auf einer Pressekonferenz in Moskau.

„Das Eis ist sehr temperaturabhängig. Die Rennen, die wir um acht Uhr morgens antreten, sind anders als tagsüber, weil das Eis bereits um 12 Uhr wärmer wird. Aus diesem Grund haben wir dieses Jahr mehrere Reifensätze dabei, um diese bei Erwärmung des Eises auszutauschen“, fügte Jewgeni Pjatigorski, Mitglied der Baikal Meile, hinzu.

Das Baikal-Speed-Festival wurde als Reaktion auf die weltberühmten Rennen am Salzsee Bonneville in den USA organisiert, bei denen das russische Team mit einheimischen Ural-Motorrädern zwei Weltrekorde aufstellte. Baikal-Meile wurde außerhalb Russlands schnell bekannt dank der Beteiligung am Glemseck101-Festival in Deutschland, der European Bike Week in Österreich und der Speed Week in den USA.

Deshalb wird das Zweite Baikal-Festival schon international sein: Rund 60 Teilnehmer haben sich beworben, darunter Teams aus Frankreich, Italien, Belgien und den Niederlanden, mit denen bereits Verträge geschlossen wurden. Die Verhandlungen mit dem berühmten deutschen Motorradrennfahrer Christian Pfeiffer und Don performance  über die Beteiligung am Festival sind zurzeit in der Endphase. Die besten Rennteams werden versuchen, Rekorde auf der Eisdecke des Sees aufzustellen, darunter das große Team des BMW Motorrad Club Russia sowie das Ural-Motorradteam.

„Andere Marken haben abgewartet, vielleicht wird eine von ihnen im nächsten Jahr unser Partner, vielleicht Mercedes, mit dem die Möglichkeit der Teilnahme von Safety Cars am Rennen verhandelt wurde. Die Menschen, die zu uns kommen, sind Pioniere, die bereit sind, Hindernisse zu überwinden. Wir hoffen, dass wir in Zukunft die ganze Welt auf dem Baikal-Eis sehen werden“, sagte Dmitry Chitrow.

Das Hauptprinzip der Organisatoren des Festivals am Baikalsee ist die Erhaltung der Ökologie. Die gesamte Ausrüstung schließt negative Auswirkungen auf die Umwelt aus. Das Betanken der Autos erfolgt nur auf einem speziellen „Teppich“, die Ausrüstung ist mit Ölwannen ausgestattet, sie wird gründlich gewaschen und es wird besonderes Augenmerk auf die Räder und den Boden gelegt, bevor die Technik aufs Eis gehen wird.

Das Festivalprogramm umfasst nicht nur das Rennen auf dem glasklaren Eis, sondern auch die Bekanntschaft mit Volkstraditionen, Küche und Kultur der Burjaten. Einmalige Ausblicke auf den Baikalsee, der im Winter besonders schön ist, werden auf dieser Reise unvergessliche Eindrücke vermitteln.

sputniknews


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