“Wir werden tun, was nötig ist, wenn jemand unser Territorium bedroht”, sagte Erdogan am Freitag in Ankara. Das schließe den Einsatz des türkischen Militärs ein. Seit vergangener Woche rückt die syrische Armee mit Unterstützung der russischen Luftwaffe rasch auf die letzte Rebellen-Region vor. Die Angriffe treiben Hunderttausende Menschen in die Flucht, und die Türkei fürchtet einen weiteren Zustrom von Flüchtlingen aus dem Nachbarland im Süden.
Erdogan sagte, die Türkei werde keine Wahl haben und müsse notfalls dieselben Schritte unternehmen wie zuvor. Er spielte auf die Offensive im Nordosten Syriens an, wo das türkische Militär im Oktober seinen Angriff auf die Kurden-Miliz YPG begonnen hat. Sein Land könne keinen weiteren Flüchtlingsstrom verkraften, sagte Erdogan. Seine Regierung werde keine neuen Bedrohungen in der Nähe der Landesgrenze zulassen, selbst wenn das einen Militäreinsatz auf syrischem Boden bedeute, wie dies bereits dreimal geschehen sei. In der Region Idlib hat die Türkei zwölf Beobachtungsposten. Basis dafür ist das De-Eskalationsabkommen von 2018, gegen das Russland nach Darstellung Erdogans nun verstößt.
Der jüngste syrisch-russische Angriff auf Idlib hat die Spannungen zwischen der Türkei und Russland verschärft, die in dem seit fast neun Jahren dauernden Bürgerkrieg in Syrien gegnerische Seiten unterstützen. Die Soldaten des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad haben Dutzende Städte eingenommen, darunter die wichtige Stadt Maarat al-Numan.
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