Ein später Weckruf für den FC Bayern

  06 Februar 2020    Gelesen: 528
  Ein später Weckruf für den FC Bayern

Dortmund und Leipzig scheiden aus, die Bayern sind weiter im DFB-Pokal – mit Mühe. Vor allem das wilde Ende gegen Hoffenheim gefällt dem Trainer nicht. Dennoch belohnt er seine Spieler vor dem Topspiel der Bundesliga.

Bayern Münchens Trainer Hansi Flick erhofft sich von dem Zittersieg im DFB-Pokal zusätzliche Motivation für das anstehende Topspiel in der Fußball-Bundesliga gegen RB Leipzig. „Das ist ein Weckruf für uns“, sagte Flick nach dem 4:3 (3:1) gegen die TSG 1899 Hoffenheim am Mittwochabend. Bayern war trotz einer souveränen ersten Halbzeit und einer 4:1-Führung am Ende nur ein Gegentor von der Verlängerung entfernt. „Dass wir nochmal so ins Schwimmen kommen, darüber müssen wir reden, das müssen wir analysieren“, sagte Flick.

Ein Eigentor von Hoffenheims Benjamin Hübner (13.) sowie die Treffer von Thomas Müller (20.) und Robert Lewandowski (36./80.) hatten nur vermeintlich für eine Vorentscheidung gesorgt. Ein Doppelschlag des 1899-Profis Munas Dabbur (82./90.+2) ließ die Gastgeber bangen. „In der zweiten Halbzeit war die Intensität in unserem Spiel nicht mehr so da, wir haben nicht mehr so gut und als Team gepresst. Deswegen hat Hoffenheim seine Qualität besser ausspielen können“, sagte Flick. Dies missfiel ihm deshalb besonders, weil es beim jüngsten 3:1 in der Liga beim FSV Mainz 05 ähnlich gewesen war, wie er betonte.

Nachdem die Münchner in der Bundesliga-Rückrunde drei Siege verbucht und die Tabellenführung übernommen hatten, ordnete Joshua Kimmich das Spiel im Pokal-Achtelfinale als positiv für Sonntag (18.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-Bundesliga und bei Sky) ein. „Vielleicht ist es ganz gut vor dem Leipzig-Spiel, dass wir merken, dass es nicht von allein geht, sondern dass wir harte Arbeit auf den Platz bringen müssen“, sagte der Nationalspieler. Sportdirektor Hasan Salihamidzic kündigte mit Verweis auf fehlende Intensität in der zweiten Halbzeit an: „Daraus werden wir die Schlüsse ziehen.“

Am Donnerstag gewährt Coach Flick seinen Schützlingen einen freien Tag, ehe am Freitag deren Vorbereitung auf RB Leipzig beginnt. Freuen kann sich der Cup-Rekordchampion, dass der Weg ins Finale nach Berlin durch das Scheitern von Borussia Dortmund und RB Leipzig weniger kompliziert scheint. „Natürlich hat man das wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass zwei ganz große Gegner, die um den DFB-Pokalsieg mitspielen, ausgeschieden sind“, räumte Torschütze Müller ein. Am Sonntag wird ausgelost, gegen wen die Bayern im Pokal-Viertelfinale spielen.

Gegen Verfolger Leipzig müsse der Tabellenführer „über 90 Minuten als Team das auf den Platz bringen“, was er zuvor etwa beim 5:0 gegen Schalke 04 gezeigt habe, forderte Flick. Ob er dann wieder auf die gegen die TSG geschonten Stars Leon Goretzka und  Thiago setzen wird, ließ Flick offen: „Aber klar ist, dass beide frisch sind.“  Überhaupt habe er sich bislang „mit Leipzig noch nicht auseinandergesetzt“, meinte Flick, der erkennbar wenig Lust hatte, über den Kracher zu reden. Angesprochen auf die Form des Kontrahenten, der keines seiner vergangenen drei Pflichtspiele gewann  (zwei Niederlagen) und im Pokal bei Eintracht Frankfurt scheiterte (1:3), sagte er: „Das soll Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann beantworten.“

„Offensiv macht es jedem von uns sehr viel Spaß, wir schießen drei, vier Tore pro Spiel“, sagte Nationalspieler Serge Gnabry in der ARD nach dem Pokalsieg über Hoffenheim. „In der zweiten Halbzeit haben wir ein bisschen nachgelassen, was nicht sein darf. Das müssen wir in den Griff bekommen.“ Die Hoffenheimer waren enttäuscht. „Das ist extrem bitter, wenn man drei Tore schießt in München, aber trotzdem verliert“, sagte Steven Zuber bei Sky. Sebastian Rudy meinte: „Wir haben das Spiel verloren, weil wir in der ersten Halbzeit zu schlampig waren.“

faz.net


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