“Wir möchten, dass Afrika dabei die Führung übernimmt”, sagte er am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel in Pretoria. Afrika wolle auch Verantwortung bei der Überwachung des UN-Waffenembargos. Südafrika wird in Kürze den Vorsitz der Afrikanischen Union (AU) übernehmen. Merkel äußerte sich ähnlich wie Ramaphosa. Allerdings seien mittlerweile sehr viele Akteure in Libyen aktiv, viele aus nicht afrikanischen Staaten, sagte sie in Anspielung auf die Türkei, Russland und die Vereinigten Arabischen Emirate. “Alle müssen zu einer Lösung gedrängt werden, auch die libyschen Parteien.”
In Genf finden derzeit Gespräche der libyschen Konfliktparteien unter Vermittlung der Vereinten Nationen (UN) statt. Bei der Libyen-Konferenz in Berlin mit allen relevanten Akteuren wurde Mitte Januar eine Waffenruhe ausgehandelt, die sich dann aber als brüchig erwies. Seit fast einem Jahr toben in Libyen Kämpfe zwischen den Truppen der von den UN anerkannten Regierung unter Fajes al-Serradsch in Tripolis und den Einheiten des abtrünnigen Generals Chalifa Haftar. Haftar erhält Militärhilfe aus Russland, Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien. Serradsch wird von der Türkei unterstützt.
Ramaphosa beansprucht für die AU auch eine größere Rolle in der Sahelzone. Dort seien zwar andere Staaten militärisch aktiv, um den Frieden zu erhalten, sagte er mit Blick auf die in Mali eingesetzten französischen und deutschen Soldaten. Aus afrikanischer Sicht sollten aber die Afrikaner selbst die Konflikte auf dem Kontinent lösen. Allerdings scheiterte dies bisher oft auch an der mangelnden Ausrüstung der Streitkräfte der afrikanischen Staaten.
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