Es sei “unvorstellbar” mit dieser Entscheidung bis Dezember zu warten, sagte Röttgen am Dienstag in Berlin bei der Bekanntgabe seiner eigenen Kandidatur. Er übte deutliche Kritik an CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, die am Dienstag Gespräche mit möglichen Bewerbern begann. “Das Verfahren hat mich nicht überzeugt”, sagte er. Kramp-Karrenbauer rede nun mit CDU-Politikern, bei denen gar nicht klar sei, ob sie überhaupt Kandidaten seien. “Ich bin der erste und einzige, der seine Kandidatur erklärt hat”, sagte Röttgen.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags betonte, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel auf jeden Fall bis zum Ende der Legislaturperiode im Amt bleiben solle. “Die Kanzlerin ist gewählt”, sagte er zu Spekulationen, dass sich Merkel nach der Wahl eines neuen CDU-Parteivorsitzenden zurückziehen solle. Röttgen sprach sich dafür aus, dass die Union die Frage eines Kanzlerkandidaten erst zum Jahresende klären sollte.
Kramp-Karrenbauer hatte am Vormittag Friedrich Merz getroffen. Am Mittwoch sind Gespräche mit Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet und Gesundheitsminister Jens Spahn geplant. Alle drei stammen wie Röttgen aus Nordrhein-Westfalen und gelten ebenfalls als Anwärter auf den CDU-Chefposten.
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