Die Erlöse kletterten um drei Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Rechnet man Preissteigerungen heraus, lag das Plus bei 0,6 Prozent. Damit war die Inflation im Gastgewerbe im vorigen Jahr mit rund 2,5 Prozent höher als die gesamte Teuerungsrate von 1,4 Prozent. Die Branche profitierte lange von der guten Konjunktur, der Job-Sicherheit und der damit verbundenen Kauflaune der Verbraucher. Für 2020 sieht der Branchenverband Dehoga nun “erste Wölkchen am Konjunkturhimmel” und peilt deshalb nur noch zwei Prozent Wachstum an. “Der Kostendruck wächst”, sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick.
Tourismus in Deutschland boomt seit Jahren. 2019 gab es das zehnte Jahr in Folge einen Übernachtungsrekord. Während Hoteliers und Pensionen ihren Umsatz nominal um 2,5 Prozent steigerten, ging es in der Gastronomie um 3,3 Prozent bergauf. “Die heimischen Hotels und Restaurants überzeugen mit einem äußerst vielfältigen Angebot und einem im internationalen Vergleich sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis”, sagte Zöllick. Wichtigste Impulsgeber seien das gute Sommerwetter, die anhaltende Reiselust und die starke Binnennachfrage gewesen. “Deutschland als Gastgeberland ist so beliebt wie nie.” Die Bundesrepublik punkte nicht nur als attraktives Urlaubsland, sondern auch als Tagungs- und Kongressstandort.
Die Ertragslage der Betriebe bleibe allerdings angespannt, warnte der Dehoga-Präsident und forderte mehr Bürokratieabbau und Reformen beim Arbeitszeitgesetz. Trotz Fachkräftemangels sei die Joblage gut, sagte Zöllick. “Seit 2009 hat unsere Branche fast 300.000 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen.” Im November lag diese Zahl beim Gastgewerbe nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit bei rund 1,1 Millionen.
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