Um die 290 Sitze bewerben sich rund 7.000 Kandidaten. Allerdings waren etwa noch einmal so viele Bewerber – vor allem aus dem reformorientierten Lager – vom Wächterrat gar nicht erst zur Wahl zugelassen worden. Der Wächterrat besteht aus Klerikern und wählt die Kandidaten primär nach ideologischen Kriterien aus. Vier Stunden nach Wahlbeginn gibt es unterschiedliche Angaben zur Wahlbeteiligung. Das staatliche Fernsehen spricht von einer sehr hohen. Nach Angabe von Augenzeugen in Teheran jedoch sind die meisten Wahllokale leer. Das iranische Regime hofft auf eine hohe Wahlbeteiligung, um diese als Bestätigung seines politischen Kurses zu deuten.
Die Wahl findet unter dem Eindruck einer anhaltenden Wirtschaftskrise und der Sanktionen durch die USA statt, die das internationale Atomabkommen einseitig gekündigt hatten. Bislang verfügt der moderate Präsident Ruhani über eine Mehrheit im Parlament. Beobachter rechnen damit, dass die konservativen Kräfte wieder die Oberhand gewinnen könnten.
deutschlandfunk
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