Warum hat der Papst einen dunklen Fleck im Gesicht?

  23 April 2025    Gelesen: 107
  Warum hat der Papst einen dunklen Fleck im Gesicht?

Nach seinem Tod wird Papst Franziskus in einem offenen Sarg aufgebahrt. Auffällige Verfärbungen auf der linken Gesichtshälfte und den Fingerkuppen sorgen für Spekulationen. Experten erklären die Ursachen. Sie sehen darin Hinweise auf die Umstände seines Todes.

Der Leichnam von Papst Franziskus ist derzeit im Petersdom aufgebahrt. Am Samstag soll er beerdigt werden. Die ersten Aufnahmen seines Leichnams stammen jedoch aus der Papst-Residenz Casa Santa Marta, wo Franziskus zunächst in einem offenen Sarg lag - und die Fotos sorgen im Internet für Spekulationen.

Denn auf der linken Gesichtshälfte des Papstes ist ein großer dunkler Fleck zu sehen. Auch an den Fingerkuppen sind Verfärbungen zu erkennen. Am Tag vor seinem Tod, als der Papst öffentlich aufgetreten war, waren diese Flecken noch nicht vorhanden. In sozialen Medien kommen Fragen auf, was es damit auf sich hat. Manche spekulieren, es könnte sich um Hämatome handeln und der Papst sei vor seinem Tod womöglich gestürzt.

"Nicht mit Hämatomen zu verwechseln"

"Was man da sieht, sind die klassischen Totenflecke", klärt Arzt und Medizinjournalist Christoph Specht gegenüber ntv auf. Diese seien nicht mit Hämatomen oder blauen Flecken zu verwechseln, auch wenn sie ähnlich aussehen. Bei einem Verstorbenen hört das Herz auf zu schlagen und das Blut fließt ins Gewebe. Dort werde der Farbstoff der roten Blutkörperchen, das Hämoglobin, abgebaut und daraus ergebe sich diese Färbung, so Specht. Totenflecke sind zunächst als kleine hellrote Flecken sichtbar, fließen mit der Zeit zusammen und werden blauviolett.

Aber wieso ist der Fleck nur auf der linken Gesichtshälfte von Papst Franziskus? Totenflecke entstehen durch ein einfaches physikalisches Prinzip: Die Schwerkraft bewirkt, dass das Blut in die Hautgefäße der tieferliegenden Körperpartien absinkt. "Die Totenflecke bilden sich immer in den Körperpartien aus, auf denen der Mensch gelegen hat", erklärt Specht.

Hinweis auf Körperposition

Der Papst lag demnach wohl auf der linken Körperseite, als er starb. Das vermutet auch der Arzt Thomas Kurscheid: "Wahrscheinlich ist er mit der linken Gesichtshälfte nach unten entschlafen", so Kurscheid gegenüber der "Bild"-Zeitung. Auch in der Forensik werden Totenflecken genutzt, um zu ermitteln, in welcher Position ein Mensch verstorben ist - und ob er danach noch einmal bewegt wurde.

Doch was ist mit den Verfärbungen an den Fingern von Papst Franziskus? "An den Fingerkuppen ist es ein bisschen anders", so Specht. Da sei davon auszugehen, dass im Sterbeprozess die Durchblutung gerade der körperfernen Gewebeareale wie den Fingern zurückgefahren wird. "Das heißt, die werden nicht mehr gut durchblutet und dann kommt es auch dort zu einer Veränderung der Färbung."

Quelle: ntv.de, kst


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